Durch die Aufgabe eines Teils des ehemaligen Gartenfachmöbelmarktes Denninghaus sowie auf dem Grundstück der heutigen Neufchateaustraße 8 sollen die Bestandsgebäude abgerissen und an dieser Stelle mehrere (!) Fachmärkte errichtet werden. Hierzu soll der Rat den Aufstellungsbeschluss für die 3. Änderung des Bebauungsplanes 05.060 – Marktplatz – fassen (vgl. Vorlage 0872/16)
Bei den GRÜNEN schrillen die Alarmglocken: Alte Ortsbild prägende Gebäude und Gebäudegruppen auf kleinen Parzellen sollen modernen, großflächigen 08-15-Zweckbauten für Fachmärkte in direkter Nachbarschaft zur St. Viktor-Kirche weichen. Tendenz alles Historische muss weg, damit Herringen noch gesichtsloser wird.
Sie verweisen auf die Erfahrungen mit dem „hochwertigen Fachmarkt“ auf dem alten Volksbankgelände. Seinerzeit wurde immer wieder ein Schuh- oder Bekleidungsdiscounter von der Verwaltung in Aussicht gestellt – gekommen sind dann letztlich „Action“ und ein Tierfutterladen. „Die Stadt sollte erst einmal sagen, ob die Erweiterung der Verkaufsfläche überhaupt im Sinne des Kommunalen Einzelhandelskonzepts ist“, fordert Bezirksvertreter Dr Carsten Grüneberg, der sich auch um den Bestand der letzten Inhaber geführten Geschäfte rund um den Marktplatz sorgt. Ein Aufstellungsbeschluss ist nichts anderes als ein Grundsatzbeschluss. Und ohne Nachweis eines aktuellen Bedarfs an noch mehr Verkaufsfläche wollen die GRÜNEN nicht zustimmen.
Unklar ist außerdem, wie viele Fachmärkte für welche Art von Waren dort angesiedelt werden sollen, wie viel Verkehr die Ansiedlungen nach sich ziehen und über welche Straßen die neuen Märkte erschlossen werden sollen. „Sind deswegen etwa in vorauseilendem Gehorsam schon die alten Linden am Marktplatz vor der Kirche gefällt worden?“ fragt sich Grüneberg, der sich für den Erhalt der verbliebenen Linden und die umgehende Nachpflanzung der gefällten Bäume im kommenden Jahr einsetzt.
Dem ganzen setzt die Verwaltung dann noch die Krone auf: es soll keine Bürgerversammlung hierzu stattfinden, sondern nur eine Besprechungsmöglichkeit bei der Verwaltung angeboten werden. „Dieser planerische Angriff auf das Ortsbild von Herringen, auf den Kern dieser Siedlung ohne breite Bürgerbeteiligung ist ein Affront gegenüber den engagierten Bürgerinnen und Bürger dieses Stadtbezirks!“ echauffiert sich Grüneberg.