10.01.2018 – 25 Jahre Verkehr(t)planung A 445

Die Vorstellungen der Landesregierung zur Straßenbauplanung 2018 unterscheiden sich offensichtlich von denen der Hammer Politik. Nachvollziehbar ist die Argumentation aus Düsseldorf, vorrangig müssten die notwendigen Dringlichkeiten wie Straßen- und Brückensanierungen besonders im Autobahnbereich abgearbeitet werden. Dazu kommt, dass z.B. der Hinweis auf die A 46 deutlich macht, dass angefangene Baumaßnahmen Jahre brauchen, bis sie denn fertig gestellt sind. Hinzu kommen Kostenerhöhungen im Laufe dieser Zeit.
Immer wieder haben GRÜNE im Zusammenhang mit der A 445 auf diese Problematik in Rhynern hingewiesen und vor weiteren Logistikansiedlungen gewarnt. Die Konsequenz der jahrzehntelangen Fehlplanung ist nun, dass die Situation in Bezug auf Lärm und Verkehrsaufkommen für die Bürger*innen zunehmend unakzeptabel wird. Die abnehmenden Einwohnerzahlen sind seit Jahren zu beobachten.
Es ist allerdings irrig anzunehmen, mit dem Anrücken der Bagger würden sich die Probleme auf der Werler Straße in Luft auflösen. Stattdessen wird der Bereich eine Riesenbaustelle (Unter- Überführungen, Anbindung an das städtische Verkehrsnetz, Neubau L 667n etc.) mit zusätzlichen Stau- und Unfallgefahren.
Mittlerweile stellt sich die Frage, ob der massive Autobahnausbau (A 1, A 2 (6-spurig), A 445 (4-spurig) rund um Hamm noch zeitgemäß ist, da kaum Veränderungen bei Abgas, Antriebssystemen und Treibstoffen erkennbar sind. Die Klimaziele der Bundes- und Landesregierung können ohne Beitrag aus dem Verkehrsbereich nicht erreicht werden, wie die Sondierungsgespräche derzeit deutlich machen. Stattdessen wird z.B. auch noch der Rückbau des Hammer Güter-Schienennetzes durch die DB vorangetrieben, statt den Umstieg von der Straße auf die Schiene wieder zu forcieren.
Der Bau des Haltestellenpunktes Westtünnen verschiebt sich immer weiter, obwohl auch hier Entlastungspotenziale für Pendlerverkehre vermutet werden können.
Nach 25 Jahren Planungschaos seitens der „Experten“ fordern die GRÜNEN, auf weitere Logistikansiedlungen in Rhynern und Weetfeld (Nordabschnitt) zu verzichten. Sie machen noch einmal deutlich, dass nicht Natur- und Umweltschutzbelange für die Verzögerung beim Sanierungsstau der Straßen verantwortlich gemacht werden können, sondern allein finanzielle und personelle Engpässe.