24.05.2019 – Städtische Verkehrsplanung ist Artenschutzprogramm für Dinosaurier!

Die Verwaltung der Stadt Hamm plant immer noch die autogerechte Stadt, während die klimafreundliche Mobilität ein Schattendasein führt – so das Fazit des stadtentwicklungspolitischen Sprechers der GRÜNEN Ratsfraktion, Siegbert Künzel und des Sprechers des GRÜNEN Kreisverbandes, Wolfgang Ruthe.

Während klimafreundliche Planungen und Projekte wie der Radschnellweg RS 1, der Umbau des Busterminals „Westentor“ oder die Nahmobilitätskonzepte zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs ins zeitliche Nirvana verschoben werden oder überhaupt noch nicht begonnen wurden, die Attraktivitätssteigerung des ÖPNV kein neues Geld kosten darf (also nur eine Umverteilung des Busangebots sein dürfte), werden andererseits Straßenplanungen des Landes NRW (B 63 n, L 667n – Unnaer Straße) zwecks Beschleunigung des Verfahrens mit zwei zusätzlichen Ingenieurstellen ausgestattet (um das LKW-Chaos rund um den Inlogpark zu verringern), finden Straßensanierungen ohne Radwegesanierungen statt, wird jetzt auch noch der Umbau der Kreuzung Radbod- und Hafenstraße angekündigt, um noch mehr LKW-Verkehre über die Römerstraße schicken zu können.

Der für die Warendorfer Straße West bzw. Kanaltrasse versprochene Umbau des Bockumer Weges bzw. der Dortmunder Straße spielen überhaupt keine Rolle mehr.

„Wie so die selbstgesteckten Klimaziele im Bereich Verkehr erreicht werden sollen, bleibt ein Rätsel“, verweist Künzel auf die Aussagen des Klimaschutzkonzeptes, dass gerade im Verkehrsbereich die CO2-Belastungen in den letzten Jahren gestiegen statt gesunken sind. Statt aktiv gegenzusteuern und die klimafreundliche Mobilität zu fördern, wird in Hamm weiterhin prioritär und finanziell an den alten autoorientierten Planungen festgehalten. „Es wird Veränderungen geben!“ zitiert Wolfgang Ruthe den Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann-Petermann aus seiner heutigen Rede vor den FridayForFuture-Demonstranten vor dem Rathaus: „Die Frage ist leider nur: wann!“

„Die städtische Verkehrsplanung ist ein Artenschutzprogramm für Dinosaurier!“ so Künzel und Ruthe. Sie hoffen, dass die FFF-Jugendbewegung mehr Schwung und Mut in die politische Diskussion bringen wird.