30.11.2017 – Blutbuche Zollstraße: Baum ab – Nein danke!

Der Umgang der Verwaltung mit besorgten Bürger*innen, die sich für den Erhalt der 250 Jahre alten Blutbuche in Uentrop einsetzen, ruft die GRÜNEN auf den Plan. Für sie bleiben viel zu viele Fragen ungeklärt.
Der Baum steht seit dem Eintrag ins Baumkataster 1992 unter besonderem Schutz des Eigentümers und der Stadt. Es ist absolut unverständlich, dass die Verwaltung nach eigenen Angaben den Baum seit Jahren „genauer betrachtet“ und sich der Zustand angeblich – gerade in letzter Zeit – weiter verschlechtert hat. Allerdings hat die Verwaltung es nicht für nötig erachtet, frühzeitig Pflegemaßnahmen anzuordnen oder durchzuführen, um die Buche länger erhalten zu können. Die Entscheidungshoheit hierfür obliegt der Stadt – nach Meinung der GRÜNEN in besonderer Verantwortung für geschützte Bäume. „Man hat anscheinend stillschweigend dem Absterbeprozess tatenlos zugeschaut“, ärgern sich die GRÜNEN. Sie verweisen auf einen ähnlichen Fall im Nordring. Anders als in Uentrop hat man hier den Baum nach Pflegemaßnahmen gesichert und als Demonstrationsprojekt für das Absterben eines Baumes hergerichtet – trotz nahegelegenem Schulweg! „Es geht also auch anders!“ sind sich die GRÜNEN sicher.
Merkwürdig ist für die GRÜNEN auch, dass die Verwaltung die Einschaltung eines unabhängigen Baumgutachters rigoros ablehnt. „Ein 250 Jahre alter Baum hat es eigentlich verdient, eine zweite Diagnose zu bekommen!“ fordern die GRÜNEN. Auch hier verweisen sie auf andere Vorgehensweisen: „Die Linden an der Ostenallee wurden extern begutachtet – obwohl auch die Fachverwaltung den kritischen Zustand einer Vielzahl der Alleebäume schon vorher festgestellt hat.“ Unklar ist zudem die Äußerung des Bezirksvorstehers Björn Pförtsch gegenüber dem WA (vgl. WA 17.11.2017). Pförtsch sprach nach einem Ortstermin mit dem Grünamtsleiter Marcus Bijan davon, dass möglicherweise die Wurzeln angegriffen seien. Das lässt Raum für Spekulationen, denn „möglicherweise“ heißt doch wohl, dass man nichts Genaues weiß und im Nebel stochert.
Dass die Verwaltung nichts über mögliche Gerüchte im Dorf Uentrop weiß, weil ihr noch kein Bauantrag vorliegt, heißt noch lange nicht, dass es diese möglichen Bauabsichten nicht schon gibt. Da stört dann halt ein Baum – auch eine 250 Jahre Blutbuche.
Baum ab – Nein danke!