Anfrage: Pseudomonas syringae pv. aesculi (Kastanienpilz)

29.09.2014 – Glaubt man den aktuellen Medienberichten geht die Hammer Verwaltung sehr gelassen mit der möglichen Bedrohung der Kastanienbestände durch das Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi um. Während in anderen Städten mittlerweile flächendeckende Abholzungen von Kastanien vollzogen werden, wurden in Hamm demnach drei von 800 Bäumen gefällt. Eine vertiefende Analyse der gefällten Bäume durch Laboruntersuchungen durch die Landwirtschaftskammer hält die Hammer Verwaltung allerdings für unnötig und wartet auf einen Schnelltest im Internet.
Da viele der Kastanien in stadtbildprägenden Alleen oder Parkanlagen stehen, verwundert diese Haltung ungemein. Wir bitten deshalb um Beantwortung folgender Fragen

  1. Hat sich die die Stadtverwaltung einem Informationsnetzwerk angeschlossen, um Erfahrungen im Umgang mit dem Bakterium schnellstmöglich auszutauschen und mögliche Gefährdungen wenn möglich eindämmen zu können?
  2. Haben sich die Mitarbeiter*innen der Fachverwaltung für den Umgang mit Baumschädlingen, insbesondere zur Erkennung des o.g. Bakteriums, fortgebildet? Wie viele entsprechend qualifizierte Mitarbeiter*innen stehen für die intensive Baumkontrolle zur Verfügung?
  3. Hat die Stadt Hamm die Intervalle der Baumkontrolle von Kastanien angesichts des Vorrückens des Schädlingsbefalls durch das Bakterium verkürzt, um schnellstmöglich auf einen Befall reagieren zu können?
  4. Wann gedenkt die Verwaltung die bisher gefällten Kastanien auf einen möglichen Bakterienbefall untersuchen zu lassen, um Gewissheit zu bekommen, ob dieser aggressive Schädling in Hamm angekommen ist?
  5. Hat die Stadt Hamm mittlerweile einen Plan B für den Fall eines flächendeckenden Befalls von stadtbildprägenden Kastanien in Alleen und Parkanlagen (z.B. Adenauerallee, Ostring) entwickelt, um möglicherweise notwendige Fällungen durch Neuanpflanzungen zu ersetzen?
  6. Wenn nein: hat die Verwaltung zumindest einen Zeitplan vor Augen, wann sie kurz- mittel- oder langfristig einen solchen Alternativplan entwickeln will?
  7. Wenn ja: Welche Baumarten können alternativ ersatzgepflanzt werden? Welche Kosten kämen auf die Stadt Hamm im „worst-case“ zu, wenn alle 800 Kastanien ersetzt werden müssten? Hat die Verwaltung entsprechende Mittel für den Haushalt 2015/16 bzw. die mittelfristige Finanzplanung angemeldet?

Da die Verwaltung bisher nicht von sich aus bereit ist, Informationen an die betroffenen politischen Gremien zu geben, bitten wir darum, die Stellungnahme der Verwaltung an alle Bezirksvertretungen und den Umweltausschuss zu verteilen.

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