Bericht zum Besuch Wladimir Sliwjak, Alternativer Nobelpreisträger, in Hamm

Mit der Resonanz des Forums zur Lage in Russland und Ukraine mit Wladimir Sliwjak, Alternativer Nobelpreis 2021 und bekannt als russischer Umweltaktivist, waren die Organisatoren, FUgE, BI Umweltschutz, Amnesty International und VHS Hamm sehr zufrieden.

Vor der Veranstaltung am 27. April, im Technischen Rathaus Hamm trug Sliwjak sich in das Goldene Buch im Büro des Oberbürgermeistes der Stadt Hamm ein. In seinem Vortrag ging er vor allem auf die deutsche Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie sowie auf die fehlende Verantwortung Europas beim Transport und Export von Atommüll nach Russland ein. Er sprach über den europäischen Import von Energie aus Russland etwa Kohle, Gas und Öl, womit Putin seinen Krieg in der Ukraine finanziert. Er plädiert eindringlich für ein sofortiges Embargo gegen Import russischer Energie nach Europa.

Überwältigt waren die 47 Gäste von den Fotos zum großflächigen Kohleabbau, schwarzem Schnee, wie man ihn aus dem Ruhrgebiet der 60er Jahre kennt, und die Recherchearbeit von seiner Umweltorganisation Ecodefence, die als „ausländischer Agent“ verfolgt wird und nur mit großem Aufwand Bewusstseinsarbeit in seiner Heimat betreibt. Er bemerkte: Es ist leichter für Umwelt und den Schutz von Bäumen als gegen Atomenergie in Russland zu kämpfen.

Sliwjak sagte zur aktuellen politischen Lage in Russland, nur ohne Putin sei eine Demokratisierung des Landes in der Zukunft möglich. Putin sehe nicht ein, dass die Ukraine ein eigenständiges Land sei und ihre eigene Geschichte selbst schreibe. Die Demokratiebewegung in der Ukraine sei von Westen gesteuert, so Putins Weltbild.

Claudia Hartig (Amnesty International) übernahm die Moderation und Matthias Eickhoff (SOFA Münster) die Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit der freundlichen Unterstützung des Promotor*innen-Programms für interkulturelle Öffnung im Regierungsbezirk Arnsberg im Auftrag der Landesregierung NRW.

Alternativer Nobelpreisträger Sliwjak am 27.4.2022 bei der FUgE in Hamm