Viel Geld hat die Stadt Hamm und die GROKO unter Führung von Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann in den letzten Jahren in die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen und die Schulen gesteckt – aber der aktuelle Bildungsbericht 2020 ist ernüchternd. In Hamm blieben zuletzt 8 % der Jugendlichen ohne Abschluss (gegenüber 6,6% im Vorjahr). Die Abiturquote ist mit 29,9% niedriger als im Bund mit 34,8%.

Die GRÜNEN in Hamm stellen fest: alle Initiativen, ob KITA-Ausbau, Integrationsförderung, Bildung- und Teilhabe, Schulsanierungen, eine dritte Gesamtschule, ein breites Angebot an Schulabschlüssen (von der Hauptschule über Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Berufkollegs bzw. sogar Talentschulen) haben nicht zu einer Trendwende im Bildungsgefälle oder zur Abnahme der Kinder ohne Abschlüsse geführt.

Für die GRÜNEN ist die Stadt einerseits nicht alleinverantwortlich. „Eine unzureichende Schulpolitik des Landes, insbesondere fehlende Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen und die Überfrachtung der Schulen mit immer mehr Aufgaben, mangelhafte Fortbildungsangebote für die Lehrerinnen und Lehrer (insbesondere im Bereich Digitalisierung) ist für die Situation in Hamm mitverantwortlich!“, so Martin Linka, Mitglied im Schulausschuss. „Kleinere Klassen, mehr Personal wären schon hilfreich.“

Ratsfrau Petra Grünendahl, Mitglied im Kinder- und Jugendhilfeausschuss, sieht andererseits die Stadt Hamm in der Pflicht. Im OGS-Bereich müssen aus ihrer Sicht dringend die selbstgesteckten Ziele zur Verbesserung der Qualitätsstandards umgesetzt werden. Sie vermisst eine differenzierte, Sozialraum orientierte Bildungspolitik, um zielgenauer unterstützen und fördern zu können und verweist auf das Instrument des Sozialindexes, um zusätzliche Stellen vorrangig den Schulen zuzuweisen, die in einem schwierigen sozialen Umfeld liegen und an denen eine erhöhte Anzahl von Kindern unterrichtet wird, die besonders gefördert werden müssen.

Wichtig ist für die GRÜNEN dabei, dass die kommunalen Maßnahmen besser vernetzt und aufeinander abgestimmt werden. KITAs und Grundschulen sollen mit den Familienzentren eng zusammenarbeiten. Jugendamt und Schulen müssen im jeweiligen Sozialraum engmaschig kooperieren. Ein Dezernat Bildung, in dem alle diese Angebote von der Frühförderung bis zum Schulabschluss zusammengefasst werden, könnte dabei helfen.

„Egal, wer demnächst in der Stadt Hamm regieren wird: das Thema Bildung und Bildungsgerechtigkeit wird eine der großen Herausforderungen der Zukunft sein“, so Arnela Sacic.