Seit November 2022 hat der Lippeverband in mehreren Bauabschnitten die Maßnahmen zum Hochwasserschutz, zur Renaturierung und der Sanierung der Kanalisation im Bereich „Mennenkamp“ umgesetzt. Die Stadt Hamm hat parallel dazu die alte Geithebrücke durch einen Brückenneubau ersetzt.
Die GRÜNEN in der Bezirksvertretung Uentrop haben sich noch vor der offiziellen Freigabe einen Überblick über die Umsetzung der Maßnahmen gemacht. Peter Kruse (Co-Vorsitzender der Bezirksfraktion) erläutert, dass die Renaturierung des Erlenbaches dem Hochwasserschutz dient. Das früher künstlich begradigte Gewässer hat nun ein breiteres Bachbett und leichte Mäander (Flussschlingen) erhalten. „Dadurch reduziert sich die Fließgeschwindigkeit und der Bach bekommt Möglichkeiten, Wasser zurückzuhalten“, so Kruse. Positiv bewerten die Grünen, dass auch das Oberflächenwasser aus den umliegenden Straßen rund um den Erlenkamp in das erweiterte Bachbett sowie in einen neuen Nebenarm abgeleitet werden. Kollegin Maike Schmiedecken erwartet zudem, dass Flora und Fauna von der Maßnahme profitieren. „Ähnliche Projekte wie z.B. im Erlebensraum Lippeaue, zeigen, wie schnell die Natur diese Flächen zurückerobert!“
Neben der Renaturierung stand auch die Sanierung der Trenn-Kanalisation an. Die Abwasserkanäle wurden vor rund 100 Jahren beim Bau der Zechenkolonie teilweise unter die Privatgrundstücke gebaut. Dies ist heute nicht mehr zulässig. Daher mussten neue Schmutzwasserkanäle gebaut und an das bestehende System angeschlossen sowie die alten vom System abgekoppelt werden. Die GRÜNEN begrüßen, dass das Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von etwa 1.950 m³ auch mit dem Niederschlagswasser aus der Siedlung gefüllt wird. Die bestehenden Regenwasserkanäle Erlenkamp wurden verlängert und an die Aufweitung und den Nebenarm des neuen Erlenbaches angeschlossen. Jörg Wedekind (Stellv. Bezirksbürgermeister): „Hochwasserschutz und Renaturierung sind wichtige Bausteine bei der Anpassung an den Klimawandel.“
Die GRÜNEN kritisieren allerdings, dass durch den Neubau der Brücke eine wichtige Nord-Süd-Verbindung während der langen Bauzeit unterbrochen wurde. „Auch wenn Brücke und Wegeverbindung jetzt anscheinend kurz vor der Wiedereröffnung stehen, mussten Radfahrende fast zwei Jahre lang unbequeme Umwege in Kauf nehmen. Wer stattdessen auf der Marker Dorfstraße oder der Soester Straße radelt, wird dort häufig durch den Autoverkehr bedrängt. Baustellenumleitungen sollten deshalb auch für den Fuß- und Radverkehr geplant und gepflegt werden“, fasst Kruse die Kritik zusammen.