Trotz verspätetem Versuch der Großen Koalition, den Kaufhof zu retten, wurden die Hoffnungen enttäuscht. Der Spielraum für eine Rettung war zu klein und die Konzernzentrale spielte nicht mit offenen Karten. „Die Kommunikationspolitik des Unternehmens ist beschämend. Die aufgenommenen Gespräche müssen aber dringend fortgeführt und notfalls vom Oberbürgermeister moderiert werden. Schließlich muss für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung gefunden werden“, mahnt Arnela Sacic, grüne OB-Kandidatin. „Es darf nicht so wie bei der Schließung des TerVeens laufen, wo sich keiner für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessiert hat.“
Dass der aktuelle OB nun auf die Initiative des Eigentümers bei der Nachnutzung des Gebäudes setzt, halten die Grünen für nicht zielführend. Die Strukturveränderung der Bahnhofstraße kann aus ihrer Sicht nicht gelingen, wenn man sich immer auf andere verlässt. „Die Stadt muss eine aktive Rolle einnehmen, wenn eine positive Veränderung des Bahnhofviertels gelingen soll. Das bisherige Konzept der Aufwertung und der Neuausrichtung muss wegen der Schließung des Kaufhofs neu justiert werden“, so Siegbert Künzel, Spitzenkandidat der GRÜNEN für die Bezirksvertretung Mitte. Dabei sollten auch alternative Nutzungen ins Kalkül gezogen werden, z.B. unter dem Motto „Freiraum für Experimente“. Dies können Start-up Gründungen, Push-up-Geschäfte oder kulturelle Angebote sein, die einen neuen Hotspot für die Kreativen in der Stadt bilden.
Die GRÜNEN gehen davon aus, dass Leben, Arbeiten und Freizeit immer mehr und mehr zusammenwachsen werden. „Daher muss man bereits jetzt architektonisch die entsprechenden städtischen Strukturen schaffen“, fordert Sacic. Dazu gehöre das Wohnen in der Innenstadt wieder zu ermöglichen, Nahversorgung zu schaffen sowie durch Begrünung für Lebensqualität zu sorgen. Der Erwerb des Gebäudes durch die SEG sollte aus ihrer Sicht daher ernsthaft überlegt werden.