Mit Erschrecken haben Christian Jürgenliemke und Ulrich Schölermann von den Pelkumer Grünen die Mähaktion an der Sundernhalde feststellen müssen. Dort ist ein mehrere Hundert Meter langer Abschnitt am Südhang der Halde entlang des dort verlaufenden Weges nahe der Westerheidesiedlung gemäht worden.
„Wir freuen uns, wenn Landwirte Blühstreifen entlang der Feldraine anlegen, weil es den Artenschutz fördert und den Insekten eine Nahrungsgrundlage bietet. Hier hat der für die Pflege der Halde zuständige Verband einen großen Teil des Wildaufwuchses aber leider rigoros gemäht. Die Insektenvielfalt zu unterstützen war hier nicht das Ziel, sondern eine unangebrachte Ordnungsliebe“, so die beiden Kandidaten für die Bezirksvertretung Pelkum.
Auch Arnela Sacic, grüne Oberbürgermeister-Kandidatin für Hamm, war „not amused“: „Völlig ohne Not wurde hier ein wertvoller Lebensraum vernichtet. Hat die hier zuständige Abteilung ,nach Pflegeplan‘ gearbeitet, weil der festgelegte Mähzeitpunkt in der letzten Juliwoche gekommen war?“ Der Aufwuchs hätte ohne Weiteres noch bis zum Ende des Sommers stehen bleiben können, um ökologische Funktionen nicht nur für Insekten, sondern für viele wild lebende Tierarten sicher stellen zu können. Die Sorge um den Hochwasserschutz des Grabens kann nicht Begründung für die Mähaktion gewesen sein, denn drei trockene Sommer in Folge haben das Problem eines durch Uferbewuchs gestörten Wasserabflusses nach Starkregenereignissen deutlich minimiert. „Dieser Insektenschutz hätte keinen Cent gekostet, wenn die Mähaktion im Herbst stattgefunden hätte“, so Arnela Sacic.
„Wir werden den Pflegerhythmus an der Halde im Auge behalten und versuchen, künftig für ökologische Handlungsweisen zu sorgen“, so die Grünen abschließend.
Nach der Mahd ein trauriger Anblick (Foto: U. Schölermann)