Bäche verwandeln sich wieder in braune Brühe mit Schaumstreifen- auch in unserem Bezirk. Dieses bekannte Scenario bekommt jetzt allerdings noch einen anderen Stellenwert, mit erheblicher medialer Resonanz. „ Meines Wissens war es das erste Mal, dass in den Hauptnachrichten etwas Negatives über die Wasserkraft berichtet wurde“, so Dr. Niepagenkemper, Beauftragter des Fischereiverbandes NRW. dpa thematisierte (WA 03.04.18) den schlechten Zustand der deutschen Fließgewässer, den die Bundesregierung auf Anfrage der GRÜNEN eingestehen musste. „Die wenigsten Flüsse und Bäche in Deutschland sind ökologisch in gutem Zustand, so wird der Zeitungsleser informiert und weiter „In 93% der Fließgewässer leben nicht mehr die Gemeinschaften aus Fischen, Pflanzen und Kleintieren“. Das Zahlenmaterial lässt für den Leser keine Rückschlüsse auf die beprobten Gewässer/ Standorte zu. Die Zahlen sind erschreckend!
Der Stadtbezirk Rhynern zeichnet sich durch ein dichtes Netz an Fließgewässern aus. Seit 2009 wird z.B. an der Ahse und ihren Nebengewässern das Projekt „Lebendige Bördebäche“ zur Verbesserung des natürlichen Charakters und einer guten Wasserqualität gemeinschaftlich vom Kreis Soest und der Stadt Hamm umgesetzt.
Daher bietet sich die Frage nach dem Zustand z.B. in unserem Bezirk an.
- Liegen der Verwaltung aktuell Erkenntnisse, Messungen, die dementsprechend Auskunft geben können? Zählen Bäche und Flüsse in unserem Umfeld zu den 93% (schlechter Zustand) oder 6,6% (guter Zustand)? Welche Indikatoren geben überhaupt quantifizierbare Aufschlüsse?
- Sind in diesem Zusammenhang „verinselte“ Renaturierungsmaßnahmen z.B. an der Ahse sinnvoll, wenn das Gewässer anschließend in Rohre eingeleitet wird?
- Ergibt sich möglicherweise ein Konfliktpotenzial zwischen den Bemühungen um den ökologischen Zustand und Hochwasserschutzbestrebungen?
- Welche Maßnahmen wären im Falle eines Falles notwendig, um den Qualitätsstandard zu verbessern?