Auf Einladung des AK Kultur der GRÜNEN Ratsfraktion in Hamm besuchte Clara Gerlach, kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion Düsseldorf, am 11.02.2019 die Lippestadt. Gerlach ist Mitglied der Kunstkommission Düsseldorf (KUKODUS), des Beirats für Kunst sowie Aufsichtsratsmitglied z.B. der Kunsthalle Düsseldorf und der Stiftung Museum Kunstpalast (Düsseldorf). Bei einem Rundgang durch die Hammer Innenstadt erläuterte die GRÜNE Fachfrau Aufbau und Struktur der seit 2017 eingesetzten, unabhängigen Kunstkommission Düsseldorf und gab Tipps, die dort gemachten Erfahrungen auch für die kulturpolitische Arbeit in Hamm zu nutzen.
Mit KUKODUS gibt es ein klar strukturiertes Verfahren mit eigenem Budget für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum, mit klaren Zuständigkeiten, Beteiligung der Düsseldorfer Künstlerschaft, Politik und Verwaltung. Nach zwei Jahren Arbeit liegt nunmehr auch ein umfangreicher erster Tätigkeitsbericht vor. Die Hoch-und Tiefbauverwaltung der Stadt Düsseldorf bindet die Kunstkommission bei allen Planungen frühzeitig ein. Die KUKODUS wählt aus diesem Fundus Projekte für Kunst am Bau/im öffentlichen Raum aus, vermittelt Kunstschaffende und berät die Verwaltung im laufenden Planungsprozess.
Für die Mitglieder des Hammer AK Kultur ergaben sich viele neue Impulse, die sie in die anstehende Diskussion und Umsetzung des Handlungsrahmen bzw. der Richtlinie „Kunst im öffentlichen Raum – Hamm“ einbringen wollen. Ein eigenes Budget für Dokumentation, Pflege und Unterhalt von bestehenden Kunstwerken, die Vernetzung und Beteiligung der Hammer Künstlerschaft bei der Bewertung von „Kunst im öffentlichen Raum“ sind für die GRÜNEN sinnvoll. Die Hammer Richtlinie ist für die GRÜNEN dabei sehr verwaltungslastig: die Koordination und Federführung soll beim Kulturbüro angesiedelt werden, andere Verwaltungsstellen sollen zuarbeiten. Entscheiden sollen wie bisher die zuständigen Bezirksvertretungen. Beratungsgremium soll der Kulturausschuss sein, der sich dafür auch externen Sachverstand hinzuziehen kann.
Wolfgang Komo und Ulrich Kroker, Sprecher des AK Kunst sehen in der aktuellen Vorlage für die Hammer Kunstrichtlinie erste zarte Ansätze in die richtige Richtung. Allerdings müssen noch die genauen Kriterien definiert und die Finanzierung geklärt werden. Die Integration der Hammer Kunstschaffenden in den Prozess wäre aus GRÜNER Sicht zu begrüßen. Zudem kapriziere sich die Richtlinie allein auf „Kunst im öffentlichen Raum“ und vernachlässige die „Kunst am Bau“. Bei den vielen städtischen Neubau- und Umbauprojekten sowie den zahlreichen Maßnahmen in den park- und Grünanlagen bestehe vielfach die Option, Kunst am Bau von vornherein mitzudenken und zu -planen. Der Neubau des Westentors dürfe da nicht ein Einzelfall bleiben. „Es wäre ein positives Alleinstellungsmerkmal, stärkt den Städtetourismus, belebt den Stadtraum und schafft Aufenthaltsqualität“, sind die beiden GRÜNEN überzeugt.
Clara Gerlach war vor allem vom Martin-Luther-Viertel sehr angetan: ein von einem Verein getragenes Kunstquartier gibt es selbst in Düsseldorf nicht.