17.03.2016 – Kultur als Mittel der Integration

Das vom Rat der Stadt beschlossene Integrationskonzept für Zugewanderte muss um den Aspekt der Kultur ergänzt werden. Davon sind die Mitglieder der Arbeitsgruppe Schule und Kultur der Grünen Fraktion überzeugt. Während in der Zielsetzung von einer „sozialen, kulturellen, politischen und beruflichen Integration“ die Rede ist, um eine „eigenständige Existenz“ zu ermöglichen, fehlt dazu jede weitere Konkretisierung. Kultur ist aber nicht Aufgesetztes, nichts, was erst nach dem Erlernen der Sprache hinzukommt, sondern Kultur ist Mittel der Integration.
Besonderen Wert legen die Mitglieder der AG SKS dabei darauf, dass zugewanderten Menschen die Möglichkeit der Ausübung künstlerischer Tätigkeiten und des Auslebens ihrer kreativen Fähigkeiten gegeben werden muss. Malen und Musizieren können dabei – als nicht an die Sprache gebundene Ausdrucksmöglichkeiten – eine wichtige Rolle spielen, über das Theaterspielen können auch sprachliche Kompetenzen erworben werden. Damit werden die Menschen nicht als Konsumenten vorhandener Kulturangebote betrachtet, sondern als Personen, die selber etwas in die Hammer Kulturlandschaft einbringen.
Auf direktem Weg oder indirekt z.B. über Kunstwerke muss es zu einem Dialog über Wertvorstellungen in den Kulturen, aber auch über Kunstformen kommen, um so e i n e Möglichkeit zur Partizipation/Integration zu eröffnen.
Beispiel für ein solches Vorgehen ist das Filmprojekt, das in Herringen mit einer Gruppe von Flüchtlingen aus Afghanistan durchgeführt wurde.
Aufgabe von vorhandenen Institutionen und Einrichtungen ist es, dabei Unterstützung zu leisten. So könnten z. B. die Jugendkunstschule und die Jugendzentren eine wichtige Rolle erhalten.
Voraussetzung ist dabei allerdings, dass die Fähigkeiten und Interessen der Zugewanderten frühzeitig erkannt werden und beim Finden der Möglichkeiten unterstützt werden.