01.03.2017 – GRÜNE sehen dringenden Handlungsbedarf beim Hochwasserschutz Osttünnen

Seit nunmehr 20 Jahren ist das Thema „Hochwasserschutz“ im Stadtbezirk Rhynern ein stets wiederkehrendes Thema. Eine Lösung ist für Osttünnen augenscheinlich immer noch nicht in Sicht, obwohl fertige Pläne seit 2002 in den Schubladen der Verwaltung auf die Umsetzung warten. Dies ist das ernüchternde Ergebnis eines Ortstermins der GRÜNEN Bezirksfraktion, den GRÜNEN Mitgliedern im Stadtentwicklungsausschuss und der Verwaltung.
Das Hochwasserereignis 2014 offenbarte noch einmal das grundlegende Problem in Osttünnen: Bodenqualität und topografische Lage im Einzugsgebiet führen schnell zu extremen Abflüssen. Allein das Einzugsgebiet im Ort umfasst eine Fläche von 1,8 km², aus dem die Wassermassen durch verrohrte Entwässerungsgräben in der Nähe des Denkmals an der Berkenstraße zusammenfließen und durch ein Rohr mit nur 80 cm Durchmesser in den Tünner Bach abgeleitet werden.
In den Planungen werden deshalb Lösungen mit offenen Gräben und Gewässerführung auch angesichts der Förderungskulisse seitens der Verwaltung favorisiert. Eine der Varianten sieht den natürlichen Abfluss unterschiedlicher Gewässer über eine neue Verbindungsstrecke südlich der Bahn Richtung Mühlbach vor. Hier müssten allerdings Geländeeinschnitte von mehr als 3 m vorgenommen werden – mit entsprechend großem Flächenbedarf. In allen Varianten wird es die Notwendigkeit von Grundstücksankäufen geben. Sondierungen hierfür haben bis heute allerdings zu keinem Erfolg geführt.
Das Problem darf nicht bis zum nächsten Hochwasserereignis im „Dornröschenschlaf“ versinken, appellieren die GRÜNEN. „Wir haben immer wieder auf das Problem aufmerksam gemacht und für eine Lösung geworben“, so Andrea Pfeifer. „Nach den bisherigen Berechnungen besteht für eine Sanierung des 80 cm-Rohres seitens der Stadt keine Handlungsverpflichtung“, verdeutlicht Ulrich Kroker die Notwendigkeit, dass sich die privaten Landbesitzer bewegen müssen. Schließlich ist es auch eine Frage der solidarischen Dorfgemeinschaft!
Zu beobachten ist, dass durch die Verzögerung auch ein Anstieg der geplanten Kosten einhergeht. Waren es im Abwasserbeseitigungskonzept 2012 noch 430.000 € werden mittlerweile 800.000 € veranschlagt – mit einer möglichen 90-%-igen Förderung entsprechend eines naturnahen Ausbaus.