02.05.2016 – SPD beim Thema Schulessen beratungsresistent?

Mit Freude nimmt die Fraktion der Grünen zur Kenntnis, dass dem Schulausschussvorsitzenden Herrn Lindemann das Thema Mittagsverpflegung nun doch am Herzen liegt, nachdem er bisher nicht müde wurden, zu erklären, dass in diesem Bereich alles in bester Ordnung sei.
Mit Bedauern nimmt Petra Grünendahl stellvertretendes Mitglied im Schulausschuss jedoch zur Kenntnis, dass Herr Lindemann in seiner Funktion als Ausschussvorsitzender, sich mit dem mehrfach eingebrachten Antrag von Bündnis 90/Die Grünen auf die Einrichtung einer Enquette Kommission jedoch nicht beschäftigt hat.
„Mehrfach haben wir betont, dass diese Kommission gerade KEINE Kontrolle, Gängelung oder Begutachtung vornehmen soll. Sie soll auch nicht, wie die SPD nun von der Verwaltung fordern, eine Serviceleistung erbringen. Nein, sie soll helfen ein objektives Bild zu gewinnen, indem die Kommissionsmitglieder und nicht die Verwaltungsmitarbeiter, mit ALLEN Beteiligten vor Ort sprechen“, so Grünendahl.
Nach Meinung von Bündnis 90/Die Grünen gehen Symposien, auf denen Gymnasien als Best Practice Beispiele vorgestellt werden und Ökothrophologen die hohe Qualität des Mensaessens vorstellen an dem eigentlichen Problem vorbei. Auch die von der SPD Fraktion an die Verwaltung gestellten Frage danach wie viele Kinder das kostenlose Mittagessen in Kitas und Grundschulen in Anspruch nehmen, beschäftigt sich nicht mit dem eigentlichen Problem und das liegt zum Beispiel bei den Hauptschulen.
Grünendahl wirft der SPD Fraktion vor, nicht die richtigen Fragen zu stellen. „Wenn sie ihre Anfrage auf die weiterführenden Schulen ausgeweitet hätten, würden sie erfahren, dass sich gerade hier nicht alle Kinder in ausreichendem Maße mit Essen versorgen können, denn gerade hier ist das Mittagessen nicht kostenlos. Selbst der obligatorische 1Euro summiert sich zu einer Summe, die Eltern am Ende des Monats nicht zahlen können oder wollen. Wer nur die zählt die tatsächlich bezahlen, verschließt die Augen vor denen die hungern müssen und somit ihre schulischen Leistungen nicht abrufen können. Somit ist es nicht nur ein soziales, sondern auch ein bildungspolitisches Problem.“
Wenn die SPD also ihre Koalitionsforderung ernst nehmen will, spricht sie persönlich mit den Menschen vor Ort an den weiterführenden Schulen und setzt in ihrer Koalition das kostenlose Mittagessen für ALLE Schüler durch.