Im Artikel vom 1. Februar des WA zum Thema INLOGPARC werden auch die von der Verwaltung propagierten Zahlen der Mitarbeiter erwähnt. Laut Stellungnahme 1344/18 auf die Anfrage der Grünen Bezirksvertreterin Elvira Stöhs erklärt die Verwaltung, dass mit insgesamt 880 Arbeitsplätzen die kalkulierte Größenordnung von 45,5 Arbeitsplätzen pro Hektar sogar um 100 überschritten wird. Die Angestellten werden nach dem Tarif der Lagerwirtschaft bezahlt. Auch bei den selbständigen Transportunternehmen, die sogenannten Systempartner, bestehen in der Regel sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs mit vereinbartem Monatslohn.
Wer nun aber die umfangreiche Diskussion in den Medien verfolgt, sollte wissen, dass der Tarif der Lagerwirtschaft so niedrig ist, dass die meisten Arbeitnehmer*innen nur mit Aufstockung durch Hartz IV davon leben können. Nicht umsonst wird seit Jahren durch die Gewerkschaft VERDI bei Amazon gestreikt.
Die größte Anzahl dieser Arbeitsplätze bildet die Gruppe der Paketfahrer. Die Lebensumstände dieser Fahrer der Systempartner sind noch katastrophaler. Sie fahren für weniger als den Mindestlohn. Ihr Arbeitstag dauert bis zu 14 Stunden am Tag um 130 bis 200 Pakete auszuliefern. Der Lohn beträgt durchschnittlich 6,20€. Sie schlafen in ihren Fahrzeugen oder mit Kollegen zusammen in Wohnsilos, die von den Systempartnern gestellt werden. Dafür zieht man ihnen als Miete 300 € bis 400 € vom Lohn ab.
Die Firma DPD aber mittlerweile auch DHL habe sich längst diesem System der Ausbeutung angeschlossen.
Man muss schon blind und taub durchs Leben gehen, um von diesen langjährigen Zuständen nichts zu wissen.
Hinzu kommt, dass das Potenzial an Arbeitskräften in Hamm nicht vorhanden ist und der Hammer Arbeitsmarkt kaum davon profitiert. Dafür nimmt der Verkehr umso mehr zu. Auch die positiven steuerlichen Auswirkungen sind gering.
„Das beweist, dass die Stadt Hamm mit ihrer Wirtschaftspolitik, die Logistikschiene zu reiten, aufs falsche Pferd setzt“: ist sich die Grüne Bezirksvertreterin sicher.