04.04.2017 – Belastungen durch Luftschadstoffe in Rhynern nicht bezifferbar?

Wie groß ist die Belastung durch Luftschadstoffe und ihre Auswirkungen in der Nähe der A2 in Rhynern, lautete eine Anfrage der GRÜNEN  zur BV-Sitzung. Inhaltlich fiel die Antwort der Verwaltung „dünn“ aus.
Als Anlage waren allerdings seitens der Verwaltung Berechnungen – keine Messergebnisse – von 1995 beigegeben, die den Zustand vor dem 6 streifigen Ausbau widergeben, die aber auch heute stutzig machen. Bei damals ca. 62 000 Fahrzeugen auf dem Abschnitt Hamm – Bönen wurde z.B. bei Stickstoffoxid ein Jahresmittelwert von 0,057 mg/m³ (10 m Abstand) angegeben.  Die Bewertung der Verwaltung ist korrekt, der Wert lag unter dem damaligen Jahresmittelwert (Grenzwert) von 0,08 mg/m³.
Aber die Zahlen/Messeinheiten sind veraltet, so das LANUV. Heute gilt ein EU-Grenzwert von 0,04 mg/m³ d.i. 40 µg/m³ – aber nur im innerstädtischen Verkehr bei Wohngebieten. Bei einer Zunahme um ca. 20 000 Fahrzeugen auf der Strecke müsste gegenüber 1995 ein erheblicher Zuwachs zu ermitteln sein. Zudem gab/gibt es den VW-Skandal.
Für Autobahnen gelten – bis auf Ausnahmen z.B. Stadtautobahnen – keine Grenzwerte, so das LANUV. Allerdings bezeichnet Marion Wichmann-Fiebig vom Umweltbundesamt (UBA) die Situation NOx betreffend an Autobahnen als „prekär“. Steigerungen um 10µm/m³ bedeuten Zunahmen von 10% bei der Gesundheitsgefährdung.
Hinweise auf die Messstationen im Umfeld von Hamm Soest-Ost oder Lünen – Niederaden helfen mit ihren Ergebnissen auch nicht weiter, da sie Hintergrundmessungen vornehmen, und auf Grund ihrer Lage (2 km von der A44 entfernt bzw. 500 m zur A2) ohne Relevanz zur gestellten Frage sind.
Rhynerns Bebauung ist nahe an die A2 herangerückt bzw. umgekehrt.
Es stellen sich Fragen:

  1. Welche Bedeutung haben z.B. Schallschutzwände in diesem Zusammenhang?
  2. Kann der fließende Verkehr die Schadstoffe auf der Autobahn so verwirbeln, dass sie sich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auflösen?
  3. Worin besteht die unterschiedliche Situation/Bewertung der Situation in Bönen und Rhynern (- ist lediglich der unterschiedliche Planungszeitraum von Belang?)?