05.02.2018 – SEG Impulse? Fehlanzeige!

Die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) hat sich eigentlich zum Ziel gesetzt, „in Quartieren mit besonderem Interventionsbedarf aktiv zu werden“. Welchen besonderen Interventionsbedarf hat die SEG beim Erwerb der städtischen Fläche „An der Dörholtstraße“ gesehen?“ fragt sich Siegbert Künzel, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr. Denn wie es aussieht, wird die Fläche gerade für eine schnöde 08/15-Eigenheimsiedlung vorbereitet (WA berichtete). Der Verlust von wertvollen Altgehölzen ohne Ausgleich wird dabei billigend in Kauf genommen, kritisiert er.
Es wird keine bezahlbaren Mietwohnungen geben, obwohl der wachsende Bedarf in der Stadt immer wieder beklagt wird. Eine soziale Durchmischung durch einen Mix aus Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern ist nicht gewollt, obwohl der Standort aus Sicht des GRÜNEN Politikers dafür geradezu durch die vorhandene Umgebungsbebauung und die nahe soziale Infrastruktur prädestiniert ist. Für attraktiven Mietwohnungsbau gibt es selbst in Hamm schon Beispiele, wie z.B. die HGB-Wohngebäude am Lippetor in Werries.
Während im Hammer Westen alternative Energieversorgungwege und energieeffiziente Sanierungen von Gebäuden mit einem Projekt gefördert werden sollen (Innovation City Rollout), wird es im neuen Baugebiet keine zukunftsweisende Energie- und Wärmeversorgung (z.B. mit Blockheizkraftwerken) geben.
Eine Einbindung der kultur- und siedlungshistorischen Gräfte in das Abwasserkonzept wird es ebenso wenig geben, wie den Erhalt des alten Baumbestandes. Für den durchgeführten Kahlschlag gibt es keinen Ausgleich (sieht man von drei möglichen Baumstandorten im Ausbauplan als „Straßenbegleitgrün“ ab). Welche Impulse also setzt die SEG?
„Hier zählt anscheinend nur die Renditeerwartung zugunsten der SEG“, zieht Künzel ein ernüchterndes Fazit. „Für so etwas brauchen wir die SEG ganz sicher nicht!“