05.09.2017 – Wettbewerbsergebnis Heessener Straße sorgt für Déjà vu

Der „Sieger“-Entwurf des Büros Eichhorst+Schade für die Firma Heckmann die Fläche des Gammelhochhauses an der Heessener Straße zu überplanen, überzeugt den stadtentwicklungspolitischen Sprecher der GRÜNEN, Siegbert Künzel, nicht. „Ich hatte beim Blick auf die Entwurfsansicht ein Déjà vu und dachte sofort an die HGB-Goethegärten!“, zeigt er sich vom Wettbewerbsergebnis enttäuscht – auch wenn die Goethegärten von einem Dortmunder Architektenbüro entworfen wurden. Klinkerfassade, alternierende Fenstergrößen, die Erschließung über Laubengänge, eine gläserne Lärmschutzwand zwischen den beiden getrennten Baukörpern – das jetzige Computerbild ähnelt dem damaligen Entwurf doch sehr stark und erinnert an ein Plagiat.
Für die herausragende Ecksituation an einer vielbefahrenen Kreuzung und einem wichtigen Eingangstor zur Innenstadt ist der vorgelegte und – leider – prämierte Entwurf einfallslos und viel zu bieder. „Ich muss meine Kritik wie beim Entwurf vom selben Büro für die HGB-Bebauung Wilhelmstraße 172-176 wiederholen“, so Künzel: „Dieser Bau könnte überall stehen ohne aufzufallen!“ Künzel glaubt nicht, dass durch diesen Bau eine Initialzündung für das Umfeld ausgeht – wie von OB und SEG-Planern erhofft.
An dieser Stelle auch noch eine Platzanlage vor die Häuser zu setzen – augenscheinlich mit Elefant und Sitzbank zum Verweilen und für einen einsamen Luftballonverkäufer ohne Kundschaft – widerspricht den lokalen Gegebenheiten. „Ein Blick auf die andere Straßenseite macht deutlich, dass hier eine andere Lösung gefunden werden muss!“ verweist er auf den trostlosen Haltepunkt gegenüber.
Die sehr überschaubare Teilnehmerzahl für diesen Wettbewerb seitens SEG/Stadt als „Erfolg“ zu werten, ist für ihn nur die euphemistische Umschreibung des eigenen Scheiterns, durch einen Wettbewerb hochwertige architektonische und städtebauliche Lösungen zu generieren.