06.12.2018 – Schildbürga lässt grüßen – oder: der Versuch, eine Baustelle ordnungsgemäß zu durchqueren

Vom Osten über die Adenauerallee Richtung Hammonense. Herbstwetter. Schon in Höhe der Kolpingstraße erkenne ich, dass der Baustellenbetrieb Nordring begonnen hat. Riesige Sand- und Erdhaufen türmen sich hinter den Bauzäunen. Ein Bagger arbeitet unermüdlich. An der Einmündung Kolpingstraße/Adenauerallee Richtung Fußgängerbedarfsampel zum Nordringpark dann der Hinweis, Fußgänger (und wohl auch Radfahrer) sollen die Umleitung nach rechts 100 m weiter nutzen,  entlang der unbefestigten Piste entlang der Gärten „An der Schleuse“ nehmen. Kein Problem, denke ich. Durch die tiefen Radspuren haben sich tiefe Pfützen und matschige Ränder entwickelt. Schließlich suchen Autofahrer hier immer – widerrechtlich – einen kostenlosen Dauerstellplatz in den Grünbereichen nördlich des Fuß- und Radweges! Aber auch hier komme ich halbwegs glimpflich davon – nur die Schuhe sind ordentlich eingeschlammt bei dem Wetter. ENDLICH bin ich an der Straße angekommen: links der Nordring, rechts die Adenauerallee mit Blick auf Hammonense und einen Stau bis zur Kreuzung mit der Münsterstraße. Zum Glück will ich ja in den Ostring, also: nach links gewandt, Blickrichtung alte Fußgängerbedarfsampel. Die ist zwar wegen der Baustelle außer Betrieb, aber es gibt Ersatz. Ein entsprechendes Schild in der Ferne sagt mir: hier kannst Du gefahrlos zwischen der Blechlawine durch. Aber halt: leider komme ich da gar nicht hin, denn direkt vor meiner Nase steht eine Warnbarke mit dem deutlichen Hinweis: Fußgänger (und wohl auch Radfahrer) sollen nach links. Für Fußgänger verboten! Und in 50 m lacht das Schild: hier bitte den Überweg benutzen…
Damit auch niemand auf die Idee kommt, diesen Gehweg widerrechtlich zu betreten, ist die Barke so aufgestellt, dass ich im Grunde die Fahrbahn betreten müsste, um gefahrlos zur Hilfsbedarfsampel zu kommen. Aber ich sehe unerschrockene Radler, die die Umleitung von der anderen Seite meistern.
Also: todesmutig an der Barke vorbei – hoffentlich schaut kein Fahrradpolizist vorbei! – und endlich stehe ich an der Hilfsbedarfsbauampel. Das Ampelmännchen zeigt rot. Also brav warten.  Autos auf dem Nordring haben Grün, dann die Autos auf der Adenauerallee. Und dann: das rote Ampelmännchen leuchtet nicht mehr – aber leider auch das grüne Männchen nicht. Trotzdem schnell über die Straße. Wird ja wohl Grün sein. Kaum auf der anderen Straßenseite angekommen: dort zeigt die Fußgängerampel schon wieder ROT. Wehe dem, der hier mit einem Rollator unterwegs sein sollte. Diese Person wird es schwer haben, in dieser kurzen Ampelphase über die behelfsmäßig angelegt Querung zu kommen.
Aber: ich habe Glück gehabt und freue mich über ein fußgänger- und fahrradfreundliches Baustellenmanagement in Hamm, der fahrradfreundlichen Stadt…