07.05.2019 – GRÜNE wollen behutsame Entwicklung

Nach dem Willen der Verwaltung soll der Rat grünes Licht für ein neues Verkehrskonzept Berge/Westtünnen und die Einleitung des Umlegungsverfahrens für das geplante 23 ha große Neubaugebiet Dierhagenweg geben.
Das Verkehrskonzept soll dabei allerdings nicht nur die aktuelle Entwicklung wie den Bau des Haltepunkts Westtünnen und das geplante Neubaugebiet berücksichtigen, sondern auch die im Regionalplan zusätzlich ausgewiesenen Siedlungsbereiche (27 ha) östlich des Südfeldweges bereits mit in den Blick nehmen. Und der Südfeldweg soll dementsprechend als zentrale Verbindungsstraße mit steigenden Verkehrszahlen neu geplant werden.
Im gültigen Flächennutzungsplan sind diese neuen 27 ha allerdings noch nicht als Siedlungsfläche ausgewiesen, sondern als Fläche für die Landwirtschaft. Aus Sicht der GRÜNEN sollte dies auch unbedingt so bleiben – damit ein weiteres Zusammenwachsen der Stadtteile Westtünnen und Rhynern vermieden wird. Die Stadt selber hat dies immer wieder als  stadtentwicklungspolitisches Ziel formuliert. Auch als Frischluftkorridor ist dieser Bereich stadtökologisch notwendig.
Die GRÜNEN im Bezirk Rhynern sehen diese massive Flächenausweisung sehr kritisch. 50 statt 23 ha sind quasi ein neuer Stadtteil, der auch Fragen der Nahversorgung und sozialen Infrastruktur aufwirft, die derzeit aber überhaupt nicht thematisiert werden. Die GRÜNEN können sich zwar eine behutsame Entwicklung – orientiert am Bedarf – im Bereich des Neuen Wohnens Dierhagenweg vorstellen, allein schon aus der neuen Lagegunst zum Haltepunkt Westtünnen. Aber die bereits vorgesehenen 23 ha sollten mindestens zur Hälfte für den ökologischen Ausgleich für den Eingriff in die Landschaft und den Boden vor Ort genutzt werden. Ferner erinnern die GRÜNEN an den Beschluss des Rates, mindestens 35% der Wohneinheiten als Sozialwohnungen zu errichten.
Statt immer wieder und immer weiter den Freiraum zu versiegeln, fordern die GRÜNEN von der Stadt eine engagierte Initiative zur Entwicklung des Altbestandes. Da die Stadt keinen direkten Zugriff auf die Eigentümer hat, scheint sie auch kein großes Interesse daran zu haben, dieses riesige Potential zu nutzen, argwöhnen die GRÜNEN.