10.10.2017 – Neue Fachmärkte am Herringer Marktplatz ersticken den Ortskern

Nach intensiver Information und Beratung lehnen die GRÜNEN in Herringen die Pläne zur Erweiterung des LippeCarrées ab. Der vorgesehene Baukörper für zwei Fachmärkte mit 1.400 m² sprenge die kleinteilige Bebauung entlang der Neufchateaustraße. „Es ist ein Fehler, die Architektursprache des LippeCarrées zu übernehmen“, so Bezirksvertreter Carsten Grüneberg. Diese passe nicht zu der Altbebauung rund um den Marktplatz. Die vorgesehen Anlieferzone im Bereich des jetzigen Hauses „Möbel Franzl“ entwickele den Charme eines Hinterhofs – und zerstört damit das Ortsbild entlang der Neufchateaustraße. Da helfe auch eine Klinkerfassade nicht, diese bedrückende Gewerbebauarchitektur aufzuhübschen.
Für den anderen Fachmarkt wird die Anlieferung hinter der KuhBar angedacht, gekoppelt mit ca. 20 Stellplätzen. Carsten Grüneberg: „Die Erschließung ist keinesfalls gesichert, da die Anlieferung von Norden – über den bestehenden Kundenparkplatz des LippeCarrées – ebenso problematisch ist wie von Süden über die Neufchateaustraße und den Marktplatz.“ Die Parkplatz- und Verkehrssituation im Bereich Marktplatz sei schon heute besorgniserregend. Die angedachte Erschließung mag theoretisch und planerisch möglich sein, praktisch ist sie eine mittlere Katastrophe. Damit stehe und falle aber auch dieser Fachmarkt!
Grundsätzlich sei zudem fraglich, ob die neuen Fachmärkte wirklich den durch das Einzelhandelskonzept ermittelten Bedarf für die Sortimente Textil und Schuhe decken werden. „Die Herringer sind schon einmal über den Tisch gezogen worden“, verweist er auf die Märkte auf dem ehemaligen Volksbank-Gelände nördlich der Dortmunder Straße. „Auch da wurde der Bau mit dem Bedarf an Textilien und Schuhen begründet – was dann kam, weiß jeder!“
Die GRÜNEN hätten sich gewünscht, nur einen Fachmarkt zu realisieren, als südlichen Abschluss des LippeCarrées. Die jetzige Ost-West-Achse hätte die rückwärtige Erschließung gesichert. Im Bereich Neufchateaustraße hätte ein Wohn- und Geschäftshaus das alte Gebäude Möbel Franzl ersetzen können – eingepasst in das Ortsbild.
Grüneberg: „Nach dem Kahlschlag am Marktplatz droht jetzt ein noch stärkerer Eingriff in die alte Herringer Mitte.“ Nach den Plänen stellt sich die Neue Herringer Mitte dar als Gewerbegebiet mit Pottiland-Parkplatzambiente.