10.11.2017 – Dringender Handlungsbedarf für Förderung der Westener Sozialarbeit

Nach einem Ortstermin bei der Stadtteiljugendarbeit Hammer-Westen sehen die GRÜNEN dringenden Handlungsbedarf bei der finanziellen und personellen Ausstattung der Stadtteiljugendarbeit. Die Leiterin des Treffs im Schatten der Christuskirche, Sonja Knobloch und Pfarrer Otmar Rüther (Pfarrbezirk V) gaben Karsten Weymann, Ratsherr und Mitglied im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration, Petra Grünendahl, Ratsfrau, Mitglied im Kinder- und Jugendhilfeausschuss sowie Siegbert Künzel, Bezirksvertreter in Hamm-Mitte einen eindrucksvollen Überblick über die interkulturelle, aufsuchende Jugendarbeit im Hammer Westen rund um den Treffpunkt seit 2006.
Unterstützung für die erfolgreiche, im Stadtteil gut vernetzte Arbeit erhält Knobloch einerseits von zwei Vollzeitkräften, die vom Land bis 2019 gefördert werden, sowie mehreren Honorarkräften und vielen ehrenamtlichen Kräften der Kirchengemeinde. Die Stadt Hamm gewährt seit 2006 einen Zuschuss von jährlich 100.000 €. Eine Erhöhung der Förderung fand in diesem Zeitraum nicht statt. „Es ist ein Unding, dass hier vertraglich keine Progression vorgesehen wurde“, so Karsten Weymann. Petra Grünendahl sieht zudem Handlungsbedarf bei den Kräften für die mobile Sozialarbeit. „Hier muss eine langfristige Perspektive her, damit die qualifizierten Kräfte bleiben“, verweist Grünendahl auf die Bedeutung von gewachsenen Vertrauensverhältnissen zwischen den Sozialarbeitern und den Kindern bzw. den Eltern. Es sei ein unhaltbarer Zustand, dass die mehrsprachigen Fachkräfte durch die Abhängigkeit von der Laufzeit der Förderung keine langfristige berufliche und persönliche Sicherheit haben. „Die Folgefinanzierung muss frühzeitig geklärt werden, um die Nachhaltigkeit der Arbeit nicht zu gefährden“, fordert Grünendahl mehr Engagement der Hammer Landtagsabgeordneten.
Viel Lob seitens der GRÜNEN gab es für das seit 15 Jahren bestehende Angebot der „Westener Tafelkids“ um Brigitte Bergmann. Täglich werden 30 Kinder mit Essen versorgt und durch eine Hausaufgabenbetreuung unterstützt. Alles finanziert durch einen geringen monatlichen Beitrag der Eltern und durch freiwillige Spenden der Kirchengemeinde. „Die Stadt ist eigentlich in der Pflicht, dass Essensausgaben in den Stadtteilen nicht nur ehrenamtlich organisiert und finanziert werden“, fordert Weymann. Städtische Hilfen könnten z.B. bei der Ausstattung der Küchen gegeben werden.
Siegbert Künzel verweist auch auf das im letzten Jahr beschlossene integrierte Handlungskonzept für den Hammer Westen „Heimat werden – Heimat bleiben!“ Es reiche nicht, nur in Gebäude zu finanzieren. „Die Arbeit mit den Menschen aus dem Stadtteil muss nachhaltig finanziell abgesichert werden, um Erfolge erzielen zu können!“