Mit dem Haushalt 2019/20 wurde erstmalig ein Radwege-Erneuerungsprogramm aufgelegt und mit jährlich 150.000 € (bis 2023) ausgestattet. Ziel der Stadt Hamm ist es, den Fahrradanteil am Gesamtverkehrsaufkommen gegenüber 1984 um 25% zu steigern. Die Ertüchtigung des Hauptrouten-Netzes für Elektrofahrräder und die Anbindung des Radwegenetzes an den Radschnellweg (RS1) ab 2023 werden u.a. als Hauptziele der kommenden Jahre benannt.
Im Stadtbezirk Hamm-Mitte liegt der Anteil des Radverkehrs am „modal split“ bei 22% (vgl. Verkehrsbericht 2018, S. 22) und damit deutlich über dem städtischen Durchschnitt und verdeutlicht die Bedeutung der Innenstadt (als Ziel und Quelle auch des Radverkehrs).
Der Verkehrsbericht stellt fest, dass das Fahrrad am häufigsten für Wege zur Ausbildung genutzt (29%) wird, gefolgt von Freizeitwegen (23%). Auch Wege zum Arbeitsplatz (17%) und zu privaten Erledigungen (16%) werden in Hamm inzwischen häufig mit dem Fahrrad zurückgelegt. (ebd. S. 25)
Die Radanteile sind bei Kindern und Jugendlichen mit 33% besonders hoch. (S. 22)
Trotzdem wird auch bei kurzen Strecken (bis 3 km) bereits zu 26% der Pkw (+ 9% Mitfahrer) genutzt. (ebd. S. 30) bis 5 km sogar 48 % (+12% Mitfahrer) (ebd. S. 31). Hier besteht noch jede Menge Umstiegspotential! Und die Ertüchtigung der Radwege für E-Bikes ist eine weitere, wichtige Aufgabe (laut Verkehrsbericht 2018).
Angesichts des vorliegenden Datenmaterials und den Erfahrungen von Alltagsradler*innen liegt es nahe, das Radwege-Erneuerungsprogramm vor allem für die Ertüchtigung von maroden, unkomfortablen Radwegen auf den Hauptrouten zu nutzen.
Für den Stadtbezirk Hamm-Mitte beantragen wir deshalb die Aufnahme folgender Straßenzüge in das Radwege-Erneuerungsprogramm 2019/20:
- Ahornallee (nördlich) von Schleppweg bis Dahlienstraße (Schulwegsicherung)
- Wilhelmstraße (nördlich) von Königgrätzer Straße bis Radbodstraße (Nahversorgung/Hauptroute): dieser Bereich liegt nicht im Plangebiet für die Umgestaltung der Wilhelmstraße und dient als Schulweg, als Hauptroute Richtung Herringen und zur Anbindung des Fachmarktzentrums!
- Radbodstraße von Lippe bis Hafenstraße (westlich) und von Kanal bis Lippe (östlich):
Hier reicht natürlich nicht nur die Oberflächensanierung, sondern es muss dringend ein komfortabler, angstfreier Radweg OHNE Leitplanke hergerichtet werden (Hochbord)!
Ein- und Ausfahrten sind für Radfahrer*innen komfortabel (ohne Absenkung) auszuführen.