11.05.2017 – Investorenfreundliche Planung für Marktplatzbebauung

Die Änderung des Bebauungsplans „Herringer Markt“ geht in die nächste Runde. Die politischen Gremien werden in der nächsten Sitzungsrunde mit dem Offenlegungsbeschluss des Planwerks befasst. Carsten Grüneberg, Bezirksvertreter in Hamm-Herringen und Siegbert Künzel, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss nehmen zu den Vorstellungen der Verwaltung Stellung:
Die Planungen der Verwaltung sind äußerst investorenfreundlich. Ohne benennen zu können, welche Art von Fachmarkt oder Fachmärkten sich dort ansiedeln wollen, werden Verkehrsbelastungen aufgrund allgemeiner Annahmen errechnet und gleich wieder mit Annahmen zur Abminderung fast um die Hälfte reduziert. So liegt das Fazit der Verwaltung selbstredend fest: es gibt keine Verkehrsprobleme durch die zusätzliche Ansiedlung bzw. die Schaffung von fast 1.200 m² Verkaufsfläche.
Grundlage der Berechnungen ist zudem ein Verkehrsgutachten aus 2013, dass nach den Vorgaben der Stadt erstellt wurde, welches aber im politischen Raum niemand kennt.
Die bebaubare Grundfläche wird abweichend zu den Festlegungen der Baunutzungsverordnung NRW um 20%-Punkte auf 80% erhöht. Die Tiefe der bebaubaren Grundstücke wird nicht definiert, um dem Investor freie Hand zu lassen. Klare Festsetzungen zur Fassadengestaltung, zur Einbindung in das traditionelle Ortsbild oder zur Lage der Parkplätze fehlen.
„Nach den Erfahrungen mit der „Fachmarktansiedlung“ auf dem alten Volksbankgelände nördlich der Dortmunder Straße sind wir GRÜNEN sehr kritisch bei den neuen Planungen“, verweist Grüneberg auf die Ansiedlung eines Tierfutter-Discounters und der „Action“-Filiale anstelle der angekündigten Textil- oder Schuhoutlets. „Es ist überhaupt nicht klar, in welcher Dimension der Bereich überbaut werden soll und in welcher Form“, ärgert sich Künzel als stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GRÜNEN.
Einfallslose Flachbaukisten mit fensterlosen Fassaden und eingezwängt in die bisherige Baustruktur lassen sich auch nicht durch ein paar Klinkerelemente und viele Werbeanlagen aufhübschen, ziehen die GRÜNEN ein kritisches Fazit. Die Verwaltung sollte zudem Ross und Reiter nennen, damit die Bezirksvertreter nicht wieder mit irgendwelchen Anbietern abgespeist werden, die im Grunde niemand zur Versorgung der Herringer Bevölkerung braucht.