Die GRÜNEN in der Bezirksvertretung Hamm-Mitte lehnen den Parkplatzneubau für den Tierpark ab. Hierfür soll ein Waldstück (, das formal als Grünfläche auf Zeit ausgewiesen ist,) zwischen Kletterpark, Stadtbezirksgrenze, Grüner Weg und HSC 08 Sportplatz überplant und gerodet werden (WA berichtete). Wolfgang Ruthe und Siegbert Künzel plädieren für den Erhalt des Wäldchens und schlagen als Alternative die Nutzung oder Übernahme des Lebenshilfe-Parkplatzes vor.
Als Zwischenlösung ist es aus ihrer Sicht billiger, entweder den Tierparkbesuchern die Parkgebühren zu erstatten oder der Lebenshilfe eine entsprechende Pacht zu zahlen, um so das Parken für die Besucher gebührenfrei zu gestalten. Auch sollte die Verwaltung erneut im Umfeld nach zusätzlichen privaten Parkplätzen Ausschau halten, die – wie beim ALDI – nach Geschäftsschluss mitgenutzt werden können. „Da gibt es sicherlich noch zusätzlich Kapazitäten!“, so die GRÜNEN.
Grundsätzlich halten sie es für kostengünstiger, den Parkplatz der Lebenshilfe weiter zu entwickeln, als „einen Parkplatz am Ende der Sackgasse“ vis-a-vis von Wohngebieten zu schaffen und ein gut entwickeltes Biotop zu vernichten. „Wenn die SEG in Bockum-Hövel von der Stadt Hamm ein Gelände für ein stinknormales Eigenheimneubaugebiet in guter Lage kaufen und vermarkten kann, dann wäre es nur legitim, dass die städtische Tochter sich auch hier finanziell engagiert und den Parkplatz der Lebenshilfe erwirbt“, so Bezirksfraktionsvorsitzender Siegbert Künzel. Sollten die circa 230 Parkplätze der Lebenshilfe auf Dauer nicht reichen, wäre die Errichtung eines Parkdecks der Vernichtung und Versiegelung des Waldes vorzuziehen. Aber solche Planungsalternativen waren im Beschlussvorschlag der Verwaltung gar nicht erst vorgesehen.
Generell fragen die GRÜNEN nach der Sinnhaftigkeit der städtischen Planung am Waldstandort. Aus ihrer Sicht will die Stadt Hamm auf eigene (noch nicht bezifferbare) Kosten einen Parkplatz für mindestens 100 KFZ errichten und unterhalten, der nur an Wochenenden und bei schönem Wetter genutzt werden wird. Dafür sind aber aufwendige Untersuchungen und Ausgleichsmaßnahmen ebenso notwendig wie der Bau eines Lärmschutzwalles. Allein für den Tierpark macht das alles wenig Sinn. „Oder gibt es zusätzliche Nutzungsideen rund um den HSC-Sportplatz oder den Kletterpark – wie z.B. eine Gastronomie, für die der Parkplatz dann mit gebaut werden soll“, fragen sich Ruthe und Künzel. Infos dazu sind offiziell bisher nicht bekannt.