13.10.2017 – GRÜNE lehnen A445 ab

* „Es besteht bei uns ja auch allgemein die Erkenntnis, daß der jetzige Zustand auf unseren Hauptverkehrsstraßen gänzlich unhaltbar geworden ist“,  zitiert eine Untersuchung des Verkehrsverbandes Westfalen – Mitte e.V. mit dem Titel „ Autobahn 445 …“ von 1989 den Autor einer Schrift „Fortschritte im Bau von Verkehrsstraßen“, Otto Krawehl, von 1924!
* Wenn man sich heute die Dichte des Autobahnnetzes im Ruhrgebiet anschaut und die allmorgendlichen Staumeldungen dazu hört (z.B. 10.10., 9 Uhr, ca. 500 km Stau), scheint diese Feststellung nichts von ihrer Aktualität verloren zu haben.
* Seit 1977 kommt eine Autobahnplanung mit der Bezeichnung A 445 ins Gespräch. Im Vorwort der erwähnten Untersuchung wird darauf hingewiesen, dass auch ein Lückenschluss nicht allein aus lokalen Gesichtspunkten zu beurteilen ist.
*Sanierungen von Brücken, Autobahnabschnitten bestimmen bei zunehmendem Verkehr derzeit Fahrgeschwindigkeit, aber auch Unfallhäufigkeit und Belastung des Umfeldes. (z.B. BAB 3, BAB 40 , BAB 5 ). U.a. hier ist vordringlich Abhilfe notwendig.
* Die Verwaltung sieht laut ihrer vorliegenden Stellungnahme die A445 mit dem geplanten Lückenschluss als einen wesentlichen Beitrag zur Anbindung Hamms an das Bundesautobahnnetz und eine Entlastung des nachgeordneten Straßennetzes.
Hamm, tangiert von der BAB 1, wird von ca. 66 000 Fahrzeugen in beide Richtungen zwischen AB Bockum und Hamm/Bergkamen 2015 täglich befahren. Die BAB 2 bringt es im selben Zeitraum auf ca. 83 500 Fahrzeuge am Tag zwischen Bönen und Rhynern, sagt die Bundesanstalt für Straßenwesen. Das sind 20 000 Fahrzeuge mehr als vor 5 Jahren bei Rhynern, hat der WA errechnet
Angestiegen sind auch die Verkehre auf der A 445 zwischen Werl und Werl Nord. Nicht bekannt sind die dazugehörigen Schadstoffwerte, wie wir erfahren haben (z.B „Dieseldilemma“)
Mehrverkehre von der A 46 über die A 44 sind zu erwarten, wird ein Bundestagsabgeordneter zitiert.
Fazit:
Der Lückenschluss, die Anbindung bringt noch mehr Verkehr, mehr Schadstoffe, mehr Lärm!
Problembereiche schneidet die Vorlage an wie: Zerstörung des Landschaftsbildes, Flächenverbrauch guten Bodens, Wasserführung, Lärmschutz.
Seitens der Verwaltung wird die L667 n als Umgehungsstraße vorgestellt; realiter werden die sogenannten “Schleichwege“, aber auch traditionelle Wegeverbindungen zerschnitten; zusammenhängende landwirtschaftliche Flächen zerteilt; eine Erhöhung des Lärmpegels ist auf Grund der Linienführung zu erwarten.
Die Straße wird zum Zubringer zur A 445, obwohl schon jetzt der LkW-Verkehr aus Richtung Bönen die dort liegende Ab/Auffahrt nutzen kann.
Nicht unschuldig an der Verkehrsmisere im Bereich Rhynern ist die Ansiedlungspolitik der Stadt südlich des Siedlungskerns, in jüngster Zeit DPD mit ihren Wagenkolonnen: Gibt es vielleicht weitere Interessenten, die das Verkehrsaufkommen noch weiter erhöhen können?
Die Situation an der Kreuzung Unnaer Straße/Werlerstraße soll übrigens auch in Zukunft die Schulnote „ausreichend“ (D) bekommen, d.h. nicht besser werden!