Siegbert Künzel, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss und Bezirksvertreter in Hamm-Mitte, ist irritiert über die Aussage von HGB-Geschäftsführer Thomas Jörrißen, er habe von den Erhaltungsplänen für die Fassade der Häuser Wilhelmstraße 174 und 176 nichts gewusst. Auch Jörrißens Kritik an dem verspäteten Einwand der Grünen kann er nicht nachvollziehen.
„Wenn im Mai 2015 die Verantwortlichen von CDU und SPD, Richard Salomon und Dennis Kocker, in einer gemeinsamen Erklärung verkünden, die GROKO wolle die architektonisch wertvollen Fassaden erhalten und die Häuser aufwendig sanieren, dann ist man erst einmal geneigt, dieser Aussage Glauben zu schenken und sich über diese weise Entscheidung zu freuen“, weist er Jörrißens Einwand zurück. Schließlich ist Dennis Kocker zugleich Vorsitzender im HGB Aufsichtsrat, also am Schalthebel der Macht, um eigene Forderungen auch umzusetzen. „Da muss man erst einmal drauf kommen, dass die GROKO in der Öffentlichkeit etwas anderes erzählt, als anscheinend im HGB Aufsichtsrat,“ zeigt sich Künzel enttäuscht.
So dürfe sich Jörrißen nicht wundern, wenn ein Jahr später massive Kritik am geplanten Abriss laut wird und sein Zeitplan für Planung und Bau durcheinander zu geraten droht. „Es gibt augenscheinlich dringenden Erklärungsbedarf über diesen Vorgang, sowohl was den Zeitpunkt als auch die Vorgaben für den Verkauf der Häuser an die HGB angeht“, fordert Künzel.