18.05.2016 – Radwegeführung in Baustellen optimieren

Anfang des Jahres 2015 hat der ADFC das Ergebnis des Fahrradklimatests 2014 vorgestellt. Hamm hat mit der Durchschnittsnote von 3,56 (auf der Schulnotenskala von 1 bis 6) im Vergleich der Städte mit 100 – 200.000 Einwohnern auf Landesebene den 1. Platz belegt. Im Städtevergleich auf Bundesebene rutschte die Stadt Hamm allerdings von Platz 3 auf Platz 8 ab. Die Stadt Münster hat hingegen mit der Durchschnittsnote 2,5 im Städtevergleich auf Bundes- und Landesebene jeweils Platz 1 belegt.
Besonders in den Bereichen „Stellenwert des Radverkehrs“ (Fragen 6-10, Ø 4,2), „Komfort beim Radfahren“ (Fragen 18-22, Ø 4,1) und der „Sicherheit beim Radfahren“ (Fragen 11-17, Ø 3,8) weichen die Noten allerdings deutlich vom Durchschnitt ab.
Bemängelt wird beim Komfort u.a. die sichere, bequeme Führung des Radverkehrs an Baustellen (Note 4,6).
Gerade in diesem Bereich zeigt auch die Stadt Hamm in der Regel eine gewisse Lieblosigkeit im Umgang mit Radfahrer*innen. In den meisten Fällen wird der schlichte Befehl „Radfahrer absteigen“ ausgesprochen. Mit anderen Worten: es wird empfohlen, einfach mal das Verkehrsmittel zu wechseln: nicht mit dem Rad fahren, sondern zu Fuß gehen. Das ist in etwa so, als würde man den Autofahrer*innen im Baustellenbereich den Hinweis „Bus fahren“ zumuten. Auf diese Idee käme so schnell wahrscheinlich niemand. Was bei Autofahrer*innen mit einiger Berechtigung zu großer Empörung führen würde, steigert keinesfalls die Akzeptanz des Radverkehrs.
Die Stadt Hamm hat aber die besondere Förderung des Radverkehrs mit dem Verkehrskonzept 2010 beschlossen, um den Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen von 60 auf 50 % zu verringern.
Die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt daher:
Die Stadt Hamm ändert die bisherige Radverkehrsführung in Baustellenbereichen mit dem Ziel, den fließenden Radverkehr bequem und sicher an der Baustelle vorbeizuführen und dies entsprechend zu beschildern. Die Beschilderung „Radfahrer absteigen“ soll nicht mehr verwendet werden.