20.02.2018 – Mit Preis-Rebell droht Verkehrschaos

Kommentatoren begrüßen die Vergrößerungsabsicht des Möbelzentrums Finke als Ausdruck eines wohlwollenden Beitrags des Unternehmens zur Belebung des Standortes Hamm: Es investiert hier!
Belebung des Standortes bedeutet vor allem eins: noch mehr Verkehr, noch mehr Stau, noch mehr Lärm und Feinstaub! Während die prognostizierte Hoffnung auf Entlastung durch A 445, L 667n oder B 63n noch Jahrzehnte genährt werden kann, drohen die Mehrverkehre spätestens zum Weihnachtsgeschäft 2019 und sorgen bereits für hitzige Diskussionen in den sozialen Netzwerken.
Das Zentrum des Standortes Hamm liegt ca. 6 km weiter nördlich in der Innenstadt. Es wurden viele Konzepte auf den Weg gebracht, die die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität z.B. in „Mitte“, im „ Hammer Westen“ voranbringen sollen. Ob ein „Preisrebell“ an der Peripherie dazu die richtige Investition ist?
„Wer zudem im Stau steht, wird sicherlich nicht noch in die 6 km entfernte Innenstadt fahren wollen“, zeigen die GRÜNEN in Rhynern, Ulrich Kroker und Andrea Pfeifer auch die Schattenseiten auf.
Da in der gleichen Sitzungsrunde auch die Fortschreibung des „Kommunalen Einzelhandelskonzepts (KEHK)“ beschlossen werden soll, fragen sich die GRÜNEN, ob es mit der Neuauflage des Konzepts wieder Veränderungen des zentrenrelevanten Sortiments zugunsten von FINKE geben wird. „Bei der letzten Aktualisierung konnten so Warengruppen durch FINKE angeboten werden, die bisher nur in der Innenstadt angeboten werden durften!“, erinnern Andrea Pfeifer und Ulrich Kroker. Das KEHK kann aber hoffentlich Daten liefern, woher FINKE seinen Umsatz generiert: aus Hamm oder überwiegend aus dem Umland.
Eines wird auch deutlich: ein Höhlenflohkrebs, der viel gescholtene Hinweis auf eine zu schützende Quelle, die es eigentlich laut Verwaltung gar nicht geben sollte, war wohl nicht der Grund für die Zurückstellung  des Weiterbaus, sondern das kaufmännische Kalkül, ob der Standort an der Autobahn die hochgesteckten Erwartungen eines Unternehmens angesichts der hohen Verdichtung von Möbelmärkten in der Umgebung erfüllen werden.
In einem „Verdrängungswettbewerb“ muss man vorsichtig agieren!