Der umfangreiche Fragenkatalog der GRÜNEN Ratsfraktion zur digitalen Ausstattung der Schulen wurde von der Verwaltung mit Stellungnahme 1590/19 beantwortet. STN_1590-19 Schöne neue digitale Schulwelten
Eines wird überdeutlich: der Einstieg in die schöne neue digitale Schulwelt wird ziemlich teuer.
„In den Jahren 2017 und 2018 wendete die Stadt Hamm insgesamt 1.946.000 € für die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik auf. Darunter fallen u.a. die unter 1) genannten Endgeräte, Standardsoftware und Server. Weitere 611.000 € wurden für Telefon- und Internetleitungen aufgewendet. Zusätzlich dazu werden im Rahmen des Tablet-Projektes 150.000 € p.a. (Tablets, Apps, etc.) investiert.
Zu diesen Mitteln kommen die Ansätze für bauliche Investitionen zur Ertüchtigung der internen Verkabelung. Im allgemeinen Haushalt 2019/20 stehen Mittel in Höhe von 50.000 € /Jahr und aus dem Programm Gute Schule 2020 in Höhe von insgesamt 1.100.000 € für die Jahre 2017-2020 zur Verfügung.
Die an die Schulen ausgelieferten Tablets werden mit einer Basisausstattung an Apps, die in Absprache mit den Schulen und dem Medienzentrum definiert wurde, ausgestattet. Bei diesen eingesetzten Apps handelt es sich in der Regel nicht um digitale Lernmittel als Ersatz für Bücher, sondern um kreative Apps zur Ergänzung und Bereicherung des Unterrichts. Insgesamt wurden in 2018 ca. 25.000 € für Apps ausgegeben, wobei viele Apps kostenlos sind. Für die Beschaffung von analogen Lernmitteln (Bücher, …) werden pro Jahr ca. 570.000 € ausgegeben. Die Summe schwankt allerdings stark von Jahr zu Jahr, so dass es sich hier um den Durchschnittswert der letzten 3 Jahre handelt.
Für die Unterstützung des Schulbereichs gibt es zurzeit folgende personelle Ausstattung:
IT-Management für Schulen (Planung, Beschaffung und Ausstattung):
2 Planstellen; Personalkosten: 107.510,40 €/Jahr
Medienzentrum (pädagogische Unterstützung):
3 Planstellen ( Die Stellen sind für ca. 60% schulische Beratung, Weiterbildung und Konzepterarbeitung für den Einsatz von Medien im Unterricht ausgerichtet, ca. 40% entfallen auf außerschulische Projekt- und Elternarbeit sowie Fortbildung von Multiplikatoren); Personalkosten: 251.521,13 €/Jahr
Hammer IT Schulsupport (HITS):
6,5 Planstellen; Personalkostenzuschuss in 2019: 574.000 €
HITS übernimmt den Second-Level-Support an Schulen. Der First-Level-Support obliegt gem. der Vereinbarung aus 2008 zwischen dem Land NRW und den Kommunalen Spitzenverbänden den Schulen.
Bei der Ausstattung der Schulen mit Tablets ist in jedem Fall das medienpädagogische Konzept der einzelnen Schule zu berücksichtigen; nicht in jedem Fall ist eine One-to-One-Ausstattung vorgesehen. Im Rahmen des Tablet-Projektes arbeiten die meisten Schulen mit Klassensätzen. Eine erste Kostenermittlung aus 2018 mit dem Ziel, Tablets flächendeckend einzusetzen, ergab folgende Investitionswerte: für 16.500 – 20.000 Tablets kommt die stolze Summe von 8,9 – 10 Mio. € zusammen, 2,11 – 2,4 Mio. € für die jährliche Ersatzbeschaffung und jährliche Kosten für das Mobile Divice Management von 120 – 142.000 €.
Um den definierten Standard an Ausstattung gemäß dem aktuellen Medienentwicklungsplan (MEP) zu erfüllen, geht man bei einem 4 jährigen Erneuerungsturnus von durchschnittlich 0,95 Mio. € p.a. für die Schulen aus. Durch den Wechsel auf einen 5-jährigen Ansatz in 2011 liegen die jährlichen Kosten nun bei aktuell 0,77 Mio. €.
Für den Glasfaseranschluss der Schulen sind monatliche Kosten zu berücksichtigen, die z.Zt. bei 26.400€/Monat liegen . Aktuell sind 47 von 59 Schulstandorten an das Glasfasernetz angeschlossen. Mit dem Ziel, dass alle Schulen bis Ende 2019 einen Glasfaseranschluss nutzen können, werden bis Anfang 2020 die monatlichen Kosten auf 30.200 € steigen.
Last but not least: der Medienentwicklungsplan soll fortgeschrieben werden. Ein Gutachter ist beauftragt. Im III. Quartal 2019 sind erste Ergebnisse zu erwarten.
Bleibt nur zu hoffen, dass es auch eine Idee und Lösung für die Entsorgung/Verwertung des zunehmenden Elektronikschrotts gibt.