Aus Sicht des GRÜNEN Bezirksvertreters Hamm-Mitte und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, Siegbert Künzel, macht lediglich die Forderung nach einem „Gestaltungsbeirat Kanalkante“ Sinn. Alle weiteren drei Antragspunkte hätten sinnvollerweise Teil der Wettbewerbsaufgabe sein müssen, um die Nutzungen in die Planungen frühzeitig integrieren zu können. „Jetzt mit weiteren Forderungen den vorliegenden Wettbewerbsentwurf zu überfrachten und in wesentlichen Inhalten zu verändern, ist kontraproduktiv,“ so Künzel.
Die nun vorgeschlagene Brücke Richtung Norden in den Raum zwischen Münsterstraße und Gymnasium zwängen zu wollen, beeinträchtigt nachhaltig das vorgeschlagene Entwicklungskonzept von GREENBOX und Partner. Die Widerlager müssten außerhalb der potentiellen Kanalerweiterungsfläche liegen und rücken damit direkt in das Plangebiet. Wie Brücke und Wassersportzentrum zusammenpassen, sollte den Kanuvereinen dann bitteschön frühzeitig mitgeteilt werden. Damit der Blick auf die Brücke nicht die Lust am Verweilen auf dem Schleusenplatz vertreibt, müsste eine filigrane Brückenkonstruktion realisiert werden, die es schafft, auf kurze Distanz die Brückenhöhe für die Durchfahrt der Kanalschiffe zu erreichen, ohne dass eine Rampe die Kanalkante dominiert! Sollte die Brücke für den Radschnellweg am Westring gefördert und gebaut werden, scheint es schwer vorstellbar, einen Kilometer weiter noch ein „Wunderwerk der Brückenbaukunst“ finanziert zu bekommen.
Die Vorschläge, die Wohnnutzung Richtung Westen Richtung Großkreuzung Münster-, Hafenstraße/Adenauerallee (Lärm und Abgase) zu verschieben sowie zur Hälfte mit öffentlich geförderten Wohnungen zu reservieren, lassen vermuten, dass die GROKO für den Fall vorbeugen will, dass kein Investor für die Bauvorhaben an der angeblich so prominenten und hochwertigen Lage gefunden werden kann (Beispiel Heessener Straße: Goethegärten 2 statt Gammelhochhaus). Dann können immer noch HGB, Studentenwerk oder die öffentliche Hand (Bund, Land, Stadt) einspringen, um die Bauvorhaben überhaupt zu ermöglichen. „Etwas mehr Mut und Hoffnung in die eigene Planung hätte ich der GROKO schon zugetraut“, kommentiert Künzel den Vorschlag.
Eine Nutzung für Dienstleistungen und sogar Einzelhandel ist ohne ein klares, stringentes Erschließungs- und Stellplatzkonzept schwer darstellbar.
Die GROKO sollte die Kirche im Dorf lassen und die Verwaltung ihre bereits ohne diesen Antrag schwere Aufgabe der Realisierungsplanung machen lassen. Die Planungsressourcen der Verwaltung sind bekanntlich begrenzt und externe Gutachter kosten wieder Geld, dass besser für andere Aufgaben verwandt werden sollte.