27.09.2016 – Fragen zum Umgang mit Stadtbäumen weiter offen

Trotz einer umfangreichen Mitteilungsvorlage und eines mündlichen Berichts in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung zum Thema „Durchführung der Baumpflege im laufenden Verwaltungsgeschäft“ sind die GRÜNEN in Hamm-Mitte enttäuscht. „Auf unsere zahlreichen konkreten Fragen und Anfragen gibt es bis heute keine konkreten Antworten“, so Bezirksfraktionsvorsitzender Siegbert Künzel. Weder genaue Angaben zur Anzahl der aus Verkehrssicherungsgründen gefällten Bäume in den Jahren 2014 bis 2016, noch genaue Angaben, wann hierfür Ersatz gepflanzt wird, wollte die Verwaltung trotz mehrfacher Nachfragen mitteilen. Nach GRÜNEN Recherchen sind  270 Bäume in diesem Zeitraum der Säge zum Opfer gefallen, aber nur 51 Bäume sind in 2014/15 als Ersatz gepflanzt worden, davon nur 36 am vorherigen Standort.
Unbeantwortet blieb auch die Frage nach einem Zeitplan für die offensichtlich nunmehr notwendige Gesamtkonzeption für den Kentroper Weg und die Stiftstraße. Hier sind in den letzten Jahren immer wieder Straßenbäume ersatzlos gefällt worden. Die Verwaltung argumentiert, die bisherigen Baumstandorte seien für eine Nachpflanzung ungeeignet – obwohl dies bisher nie zur Diskussion stand.
Wie häufig Regelkontrollen an Bäumen stattfinden, wie viel Personal hierfür zur Verfügung steht und wie viel Geld für den Unterhalt der Bäume vorhanden ist, blieb ohne Antwort.
Als Bezirksvertreter ist es unsere originäre Aufgabe, das Ortsbild zu pflegen und zu erhalten. Die Baumfällungen als Geschäft der laufenden Verwaltung verändern aber nachhaltig das Ortsbild, wenn nicht an gleicher Stelle nachgepflanzt wird, so die GRÜNEN.
„Wir werden hierzu nun weitere Anträge – auch mit Blick auf die Haushaltsplanberatungen stellen, denn Bäume sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Wohn- und Lebensqualität im hochverdichteten Innenstadtbereich“, so Wolfgang Ruthe.
Klar ist für die GRÜNEN aber auch, dass nun die GROKO in der Pflicht ist, das Grünflächenamt mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten, um den Pflanzstau zu beheben. „Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes sind schließlich nicht Schuld daran, dass die Mittel für die Ersatzpflanzungen hinten und vorne nicht reichen“, fordert Künzel die Kollegen von SPD und CDU zur Kurskorrektur auf.