30.04.2018 – Klein-Korea Waldenburger Straße

Die Teilung des Baugebiets Waldenburger Straße in einen Nord- und Südteil erinnert Siegbert Künzel, Mitglied im Ausschuss und Verkehr, an die Teilung Koreas: im Norden der geförderte Wohnungsbau (SPD), im Süden die „freie“ klassische Eigenheimsiedlung (CDU). „Was bleibt da von den hehren Zielen des Wettbewerbs übrig, hier einen attraktiven, ganzheitlichen städtebaulichen Entwurf zu präsentieren, der das Quartier deutlich aufwertet?“ fragt er sich.
Der Verfahrensablauf seit den gescheiterten Verhandlungen mit den drei prämierten Wettbewerbern im Dezember 2017 wird seitens der Verwaltung nicht dargestellt. Durch wen und mit wem und auf welcher Grundlage das Konzept weiterentwickelt wurde, wird nicht erläutert. Ob und wieso der Entwurf des nicht-platzierten Wettbewerbsteilnehmers nun als Entwicklungsziel für den nördlichen Bereich dient – ob es rechtliche, inhaltliche oder sonstige Gründe hierfür gab und wieso der Entwurf nicht für das gesamte Plangebiet übernommen wurde – kann oder will die Verwaltung in der Beschlussvorlage nicht erklären.
Aus Sicht des GRÜNEN Politikers wäre es zielführender gewesen, den Bebauungsplan den Entwicklungen anzupassen und das Verfahren neu zu beginnen und seitens der Verwaltung – in Absprache mit dem oder den Investor/en – klare Baufelder und Festzungen (Gebäudeausrichtung, Stellplätze, Grünflächen etc., vor allem für den südlichen Eigenheim-Bereich) zu definieren. Nebenbei hätte die Verwaltung auch die Wohnanlage für Menschen mit Einschränkungen weiterhin berücksichtigen können.
Folglich wäre es nicht mehr notwendig, diese Vereinbarungen – wie jetzt vorgesehen – über einen städtebaulichen Vertrag zu regeln, der zudem nicht-öffentlich sein wird.
Fazit: die hohen Erwartungen an die Entwicklung des Standortes durch den intensiven, öffentlichen Dialog und den ambitionierten Wettbewerb werden letztendlich durch die abschließende undurchsichtige Entscheidungsfindung der GROKO und der Verwaltung enttäuscht. Es reicht nicht, die Inhalte des Bebauungskonzepts auf einem Pressetermin am 28.02.2018 durch Verwaltung und GROKO-Repräsentanten stolz zu verkünden und anschließend eine so wenig aussagekräftige Beschlussvorlage zu präsentieren!