30.10.2018 – Alte Linde im Südenwall erhalten

„Wenn man den Schriftwechsel zwischen Verwaltung und Anlieger in Sachen alte Linde im Südenwall aufmerksam studiert, kommen wir zu der Überzeugung, dass es vor allem wirtschaftliche Gründe sind, die für eine Fällung des Baumes sprechen“, kommentieren die GRÜNEN in Hamm Mitte die aktuelle Diskussion um den Erhalt des Altbaumes (WA berichtete). Der Tenor der Beschlussvorlage zum Ausbau des Südenwalls, der am 1.3.2018 einstimmig in der Bezirksvertretung beschlossen wurde, ging allerdings eindeutig vom Erhalt des Baumes aus: BV 1298/17: Im gesamten Straßenraum gibt es einen Baum, welcher erhalten bleiben soll. Zwar wies die Verwaltung in der Vorlage auf hochliegende Wurzeln hin, so dass nicht garantiert werden könne, dass der Baum die Baumaßnahme überstehe. Der zeichnerische Ausbauplan stellt ebenfalls nur den Erhalt des Baumes dar.
In dem ausführlichen Schreiben der Verwaltung vom 02.08.2018 an den Anlieger, Hans Peter, listet sie ihre Argumente für eine Fällung noch einmal auf. Nach Ansicht der GRÜNEN wird hier aber sehr offensichtlich, dass sie den „enormen wirtschaftlichen Aufwand“ zu scheuen scheint. „Ob die möglichen Schäden am Wurzelwerk des Baumes vollumfänglich eintreten, hängt sicherlich auch von der vorgegebenen Bauaufgabe und der Qualität des beauftragten Unternehmens ab“, verweisen die GRÜNEN auf den von der Verwaltung verwendeten Konjunktiv. Es stellt sich die Frage, ob die vorgeschlagene Ausbauplanung „Baum gerecht“ ist – oder ob es Alternativen gibt, um nicht in das Umfeld des Baumes einzugreifen, um so Schäden einfach zu vermeiden.
Grundsätzliche Kritik üben die GRÜNEN aber an der Informationspolitik der Verwaltung der Bezirksvertretung gegenüber. „Die Änderung in Sachen Baumerhalt hätten frühzeitig kommuniziert werden müssen“, ärgern sich Wolfgang Ruthe und Siegbert Künzel. Dann wäre auch Zeit geblieben, noch einmal über die Kosten, den konkreten Ausbau und den Baum sowie mögliche Alternativen – wie z.B. eine adäquate Ersatzpflanzung hinsichtlich Baumart und Baumgröße – zu diskutieren.
Die GRÜNEN werden ihre Fragen zur Ausbauplanung zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte Ende November stellen. „Wir hoffen natürlich, dass bis zur Klärung der Sachfragen der Baum erhalten bleibt.“ Erheblichen Zeitdruck sehen die GRÜNEN zudem nicht: die Fassadensanierung am Kreiskirchenamt ist noch in vollem Gange.