08.03.2016 – 130 Pappeln plötzlich nicht mehr verkehrssicher – wer's glaubt!

So ganz glauben können die GRÜNEN der Verwaltung nicht, dass die 130 Pappeln auf dem Zechensportplatz hinter Pottis Autohaus plötzlich allesamt nicht mehr verkehrssicher sein sollen und deshalb gefällt werden müssen. Vielmehr erinnern sich die GRÜNEN an die hitzigen Diskussionen um die Aufstellung des Bebauungsplans 06.087 – Am Eversbach. Denn dieses Gebiet, in der Nähe eines hochwertigen FFH-Gebietes, soll im Zuge der Neustrukturierung der Sportflächen in Bockum-Hövel nachgenutzt werden. Hierzu gab es einen entsprechenden Ratsbeschluss, da das Autohaus Potthoff Interesse angemeldet hatte, hier einen Parkplatz für Mitarbeiter und Kunden sowie eine weitere Abstellfläche für Neufahrzeuge anzulegen. Auch ein vorhandenes Vertriebsgebäude soll baulich erweitert werden.
Seitdem hörte man nichts mehr vom Fortgang des Vorgangs. Und obwohl das Verfahren über die Aufstellung und die landesplanerische Abstimmung nach § 34 Landesplanungsgesetz NRW (LPlG) nicht hinausgekommen ist, werden nun mit der Abholzaktion Fakten geschaffen.
„Jetzt braucht man bei der Planung keine Rücksicht mehr auf irgendwelche Grünstrukturen nehmen“, ärgern sich Mehmet Darbogaz, GRÜNER Bezirksvertreter in Bockum-Hövel, Volker Burgard, Vorsitzender im Umweltausschuss sowie Siegbert Künzel, GRÜNER im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr unisono.
Kritik üben die GRÜNEN auch an dem Zeitpunkt der Fällung. Nach § 39 Bundesnaturschutzgesetz ist die Fällung von Bäumen in der Zeit vom 1.3. bis 30.09. ausdrücklich verboten. Angesichts des massiven Kahlschlags ist das Vorgehen der Verwaltung besonders zu kritisch zu hinterfragen. Viele Vogelarten beginnen mittlerweile mit der Brut und werden jetzt durch die Fällarbeiten gestört. Auch die Auswirkungen auf das benachbarte Naturschutzgebiet sind ungeklärt.
„Man sollte der Verwaltung ihr Spielzeug, die Holzerntemaschine, wegnehmen, denn seit der Anschaffung dieses schweren Geräts vergeht kein Tag, an dem nicht irgendwo massiv Bäume gefällt werden“, so Volker Burgard.

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