GROKO und die Kanaltrasse: Spiel auf Zeit?

04.12.2014 – Über den Antrag zur „Überprüfung der Kanaltrasse“, die seinerzeit zur Entlastung der umliegenden Straßen, insbesondere der Dortmunder Straße gebaut wurde, schüttelt der stadtpolitische Sprecher der GRÜNEN, Siegbert Künzel, nur den Kopf. Die GROKO fordert in dem Antrag an den Rat die Verwaltung auf, die prognostizierte Entlastungwirkung der Kanaltrasse zu überprüfen und im zuständigen Fachausschuss zeitnah zu berichten.
Die GRÜNEN hatten allerdings der Verwaltung bereits im Mai 2013 die gleiche Frage gestellt. Denn mit dem Anfang 2011 beschlossenen Verkehrsbericht 2010 waren seinerzeit auch die Verkehrsuntersuchungen für die berechnete Verkehrsentlastung sowohl durch die Kanaltrasse als auch die Warendorfer Straße West beschlossen worden. Laut Stellungnahme der Verwaltung sollten diese Untersuchungen Ende 2013 und in 2014 durchgeführt werden. Die Fortschreibung des Verkehrsberichts sollte – so die Verwaltung im Juni 2013 – in 2014 vorgelegt werden. Mittlerweile hat die Stadt auf Nachfrage während der Haushaltsplanberatungen mitgeteilt, dass mit der Vorlage des Verkehrsberichts 2014 erst im zweiten Halbjahr 2015 zu rechnen sei.
Seit Anfang 2014 mehren sich sowohl im Bereich Torksfeld als auch in der Ortsdurchfahrt Dortmunder Straße die kritischen Stimmen, die sich weiterhin über den starken Verkehr beklagen – trotz Neubau der Kanaltrasse, die 2009 für den Verkehr freigegeben wurde.
Ein Schreiben von Anwohnern des Torksfeld vom März 2014 schaffte es erst Ende September 2014 in den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden – mit einer windelweichen Vorlage der Verwaltung. Tenor: alles ist gut. Der Ausschuss widersprach und entschied dann den Antrag auf erneute Verkehrszählung mit Kennzeichenerfassung auf der Straße „Zum Torksfeld“.
„Wir verstehen nicht, dass die Verkehrsbelastungen aktuell noch einmal überprüft werden sollen“, so Künzel. Denn die Daten müssten schon längst vorliegen, glaubt man den Stellungnahmen der Verwaltung. Die Verwaltung müsste diese also nur endlich veröffentlichen – auch unabhängig vom Verkehrsbericht 2014.
Bei gründlicher Recherche hätte die GROKO eigentlich einen viel treffenderen Antrag stellen müssen, nämlich: die Verwaltung stellt die Ergebnisse der Verkehrszählung zur Entlastungswirkung der „Kanaltrasse“ unverzüglich in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr am 3.02.2015 vor.
„Diesen Antrag hätte sie natürlich auch schon direkt nach der Sitzung des Beschwerdeausschusses im September stellen können – und zwar direkt an den Fachausschuss“, versteht Künzel nicht die zögerliche Haltung der GROKO. Denn seit September tagte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr bereits zwei Mal – mit nicht gerade üppiger Tagesordnung. „Da wäre Zeit und Raum für eine intensive Diskussion gewesen“, so der GRÜNE.

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