Kein Urantransport durch Hamm

GRÜNE unterstützen die

Mahnwache gegen den Atommülltransport durch Hamm

Zeit: Montag, der 22. Juni 2020, ab 14.30 Uhr

Ort: Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof Hamm

Nächsten Montag findet erneut ein Atommülltransport von Gronau über Hamm nach Russland statt. Der Uranzug wird voraussichtlich 600 t radioaktives und hochgiftiges Uranhexafluorid (UF6) transportieren, die in Russland in der Atomanlage Novouralsk bei Jekaterinburg als Atommüll verbleiben sollen. Der nukleare Müll wird etliche Stunden auf dem Hammer Verschiebebahnhof abgestellt. Bei einem Unfall oder Undichtigkeit der Behälter wird das flüssige UF6 gasförmig und breitet sich nebelartig in der Umgebung aus!

Zeitgleich zur Aktion in Hamm finden Mahnwachen in Gronau, Münster und anderen Orten statt.

Wir fordern einen sofortigen Stopp des Atommülldeals zwischen Urenco und dem staatlich russischen Atomkonzern Rosatom. Die russische Umweltorganisation Ecodefense nennt den Deal „zynisch und unmoralisch“ und Greenpeace Russland fordert, dass Russland nicht die Atommüllkippe für die Gronauer Urananreicherung sein darf.

Urenco gehört in Deutschland den Energieriesen EON und RWE (die nächsten Freitag ihre jährliche Aktionärsversammlung in Düsseldorf abhält, wo ebenfalls Proteste stattfinden werden) sowie zu je einem Drittel dem britischen und niederländischen Staat.

Die Sofa Münster (Initiative für den sofortigen Atomausstieg) schreibt zum aktuell bevorstehenden Transport:

„Gerade erst wurde bekannt, dass die Bundesregierung wieder einmal heimlich Urenco bis 2023 weitere 10 Uranmülltransporte nach Russland genehmigt hat. Eine Anfrage der Grünen im Landtag hat zudem jetzt ergeben, dass durch diese Uranmüllexporte in NRW in 2019 die Anzahl der Atomtransporte um 16% gestiegen ist, die beförderte radioaktive Fracht in Tonnen sogar um 44% gewachsen ist – von Atomausstieg in NRW keine Spur! Und den Preis zahlen die Menschen in Russland, weil der Uranmüll dort bis in alle Ewigkeit liegen bleibt. Und: Jeder einzelne Uranmülltransport von Gronau nach Russland zementiert den unbefristeten Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau – und sorgt damit auch für weitere Uranlieferungen an die belgischen Schrottreaktoren Tihange und Doel, aber auch für die Uniper/Fortum-AKWs in Schweden und Finnland sowie für das US-Atomprogramm. Das kann es wirklich nicht sein.“ Nach der coronabedingten Protestpause werden wir in Hamm unter Einhaltung der Abstandsregeln am Montag, den 22. Juni unseren Widerstand gegen die Atommülltransporte fortsetzen!

Die BI Umweltschutz Hamm und die Sofa Münster rufen zur Mahnwache auf. Die Corona-bedingten Vorsichtsmaßnahmen werden eingehalten.