20.11.2014 – Ohne schonungslose Aufarbeitung und Bewertung der bisherigen Arbeit von Stadtplanungsamt, Wirtschaftsförderung oder Stadtmarketing, so Siegbert Künzel, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, macht die Einrichtung einer Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) als reine Briefkastenfirma, die sich Personal von der Verwaltung gegen „Gebühr“ ausleiht, wenig Sinn. Es ist ein Unding, dass diejenigen handelnden Personen weiter die Geschicke der Stadtentwicklung lenken sollen, die bisher aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu einer Lösung der Probleme beitragen konnten. Die Evaluation der bisherigen Konzepte, Organisationsstruktur und Vernetzung der Ämter sollte Schwächen und Stärken herausarbeiten, um sich inhaltlich und organisatorisch neu aufstellen zu können.
Auch vermisst Künzel ein Zusammenführen der diversen Planwerke und Gutachten z.B. den Städtebaulichen Rahmenplan Innenstadt, das Gutachten Wohnen 2035, die Studie zur Nachnutzung Bergwerk Ost, das integrierte Handlungskonzept Pelkum/Wiescherhöfen oder die Planungen zur Aufwertung des Hammer Westen. Nur so lasse sich ein wirtschaftlich tragfähiges Gesamtkonzept für die Stadt Hamm entwickeln. „Es macht nur bedingt Sinn, für die Innenstadt neue gastronomische und kulturelle Angebote zu planen, wenn z.B. im CreativQuartier Bergwerk Ost ein ähnliches Angebot entwickelt werden soll. Eine Klärung, welche Zielgruppe, welches Milieu angesprochen werden soll und eine Abschätzung der Folgen – auch auf bereits bestehende Angebote – muss bei all diesen Planungen herbeigeführt werden.
Der städtebauliche Rahmenplan zeige in seiner Analyse sehr deutlich, dass die Kaufkraft in Hamm nicht sehr rosig aussieht. Und die vhw-Milieustudie belege zudem, wie sich die Einwohnerschaft Hamms zusammensetze. Dies gelte es zu berücksichtigen, wenn man nicht ganz an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbeiplanen will.
Die Frage, wie diejenigen in den Dialogprozess einbezogen werden sollen, die bisher nicht erreicht werden konnten, wird auch nicht thematisiert. Vielleicht schlummert da noch ein riesiges Ideenpotenzial für die Entwicklung unser Stadt – von unten!