19.03.2015 – Im Verkehrsbericht 2010 der Stadtverwaltung wurde das „Regionale Fahrradverleihsystem MetroRad Ruhr“ als Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs begrüßt. Nach Auslaufen der Fördermittel scheint auch das Projekt in Hamm vor dem aus: 7 von ehemals 12 Stationen sind bereits abgebaut. Öffentlichkeit und Politik wurden vom Abbau überrascht (WA berichtete).
Aber anders als in der Stadt Oberhausen hielt es die Hammer Verwaltung nicht für notwendig, Politik und Öffentlichkeit mit einer entsprechenden Vorlage zu informieren. Anders in Oberhausen: mit einer Vorlage an den Planungsausschuss wurden die Politiker über die bisherige Entwicklung des Verleihsystems und den Ausblick für die Zukunft in Kenntnis gesetzt. Aus dem Datenmaterial wird zudem deutlich, dass Hamm mit 747 Ausleihen in 2014 zu den Schlusslichtern des Projekts gehört.
In Bochum konnte zwischen der Ruhr-Universität und dem Betreiber „Nextbike“ bereits ein Vertrag abgeschlossen werden, um das Ausleihsystem für Studierende zu erschließen. In Oberhausen prüft die Verwaltung, das Ausleihsystem für die eigene Verwaltung im Rahmen eines betrieblichen Mobilitätsmanagements als „Mitarbeiter-Rad“ zu integrieren.
In Hamm begnügt man sich anscheinend mit der Rolle des Beobachters. Eigene, frühzeitige Anstrengungen zur Stabilisierung des Systems werden in der Stellungnahme der Hammer Verwaltung auf die GRÜNE Anfrage nicht benannt. In der Oberhausener Vorlage erfährt man hingegen, dass der Betreiber bereits Ende 2013 die Kommunen und den RVR um Unterstützung nachgefragt hat. „Umweltfreundliche, klimaneutrale Mobilität hat in Hamm einen schweren Stand und steht nicht auf der Top-10-Liste der Verwaltung“, zeigt sich Siegbert Künzel, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, bitter enttäuscht.