Die ganze Welt will die verstärkte Nutzung der Windenergie, weil sie für die Begrenzung des Klimawandels unverzichtbar ist. Die EU will das, die Bundesregierung will das, das Land NRW will das auch.
Nur die kleine, westfälische Großstadt Hamm hat offenbar gerade noch rechtzeitig die Kraft gefunden, sich diesem weltweiten Trend energisch zu widersetzen.
Lange war sie auch auf dem falschen Weg. Sie wollte nämlich die Windenergie in geordneten Bahnen voranbringen. Dafür wurden Windkraftzonen gesucht, ausgewiesen und in einem aufwändigen Prozess auf ihre Eignung untersucht. Heerscharen von Gutachtern und Verwaltungsmitarbeitern haben diesen Weg vorangetrieben, an allen Zwischenstationen unterstützt durch fast immer einstimmige Voten der Bezirksvertretungen, Ausschüsse und des Rates. Auch die Bürgerschaft war in unterschiedlicher Weise einbezogen und hat sehr überwiegend Verständnis dafür gezeigt, dass auch Hamm einen Beitrag zum Klimaschutz leisten muss.
Nun hat der OB dieses verrückte Treiben zum Glück beendet. Eine erstaunliche Koalition aus ebenso einflussreichen wie hochsensiblen Menschen aus Rhynern und der sattsam bekannten Kohlelobby aus Bockum-Hövel hat ihn derart unter Druck gesetzt, dass er endlich auf den energiepolitisch korrekten Weg zurückfindet: der Klimawandel findet nicht statt, Kohle ist die Energiequelle der Zukunft und wenn das alles nicht reciht: die Hülle des THTR ist ja zumindest noch da…
Regenerativen Strom braucht man nämlich gar nicht, und wenn doch, dann kommt er in Hamm sicher aus der Steckdose.