Auf völliges Unverständnis stößt die Stellungnahme der Stadt, an drei gerade sanierten Straßen keine Radschutzstreifen abzumarkieren.
Volker Burgard, Vorsitzender des Umweltausschusses und Siegbert Künzel, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr weisen darauf hin, dass es sich bei allen Straßen um solche handelt, die zur Radbenutzung freigegeben sind. Radfahrer*innen können also jederzeit auf dieser Straße fahren. Das Argument der Stadt, dass sich der Verkehr durch die Schutzstreifen staut, zieht aus Sicht der GRÜNEN nicht, weil Radfahrer*innen jetzt schon dort fahren können. Schutzstreifen würde nichts an der verkehrlichen Situation ändern, nur die Sicherheit der Radfahrer*innen erhöhen.
Aber nicht einmal dazu ist die Verwaltung bereit.
Insbesondere an den Stellen, an denen die Radwege wie an der Marker Allee in Höhe des Landesarbeitsgerichts inzwischen unbenutzbar sind, wäre es dringend erforderlich, das Gefahrenpotential für Radfahrer zu minimieren. Auf der Marker Allee zwischen Josef-Schlichter-Allee und der Fachhochschule ist eine Abmarkierung der Schutzstreifen nur aus einem einzigen Grunde nicht möglich: die Stadt hat hier einseitig einen Parkstreifen für Autos abmarkiert und so den ausreichend vorhandenen Verkehrsraum einseitig zu Gunsten des Autoverkehrs aufgeteilt. Und auf der Goethestraße müsse man eigentlich nur den alten Ausbauplan von 1999 anschauen, um zu erkennen, dass auch dort Schutzstreifen möglich wären.
Die GRÜNEN mahnen, dass die Förderung des Radverkehrs endlich zentrale Aufgabe der Stadt sein sollte. Es reicht nicht, den Klimanotstand auszurufen. Wie in diesem Fall bestehen einfache und kostengünstige Möglichkeiten, um etwas für die Verkehrswende und den Klimaschutz zu unternehmen. „Das hat die Stadt mal wieder versäumt!“, kritisieren die beiden GRÜNEN Politiker und aktive Alltagsradler.