Der gerade im Rat beschlossene Klimaaktionsplan der Stadt gibt unter anderem den Ausbau der Hammer Bahnhöfe zu „Mobilitätsstationen“ als Ziel vor, u.a. auch der Bahnhof Bockum-Hövel. Der Ausbau der Bahnsteige am Bahnhof Bockum-Hövel verzögert sich um mindestens ein Jahr. Zeit, die aus GRÜNER Sicht genutzt werden sollte, um weitere Aspekte zur Aufwertung des Bahnhofs Bockum-Hövel hin zu einem „Kronjuwel“ für den Stadtbezirk in die politische Diskussion einzubringen. Die GRÜNEN in Bockum-Hövel greifen hier die Anregungen von Werner Reumke auf und haben sich bei einem Ortstermin (22.01.2020) ein umfassendes Bild vom jetzigen –traurigen – Zustand der Bahnhofsanlage gemacht.
Wichtig ist es für die GRÜNEN und Werner Reumke, in die Zukunft zu denken. Für eine Attraktivitätssteigerung muss die Vernetzung und Erschließung des Bahnhofs mit dem Busnetz sichergestellt werden – auch am Wochenende. Eindrucksvoll schildert Reumke, dass es möglich ist, vom Bahnhof Bockum-Hövel in die „weite Welt“ zu starten (wenn man Glück hat und die Reisenden nicht wegen der geschlossenen Schranke den Zug Richtung Münster verpassen).
Allerdings ist die Ausstattung des Bahnhofs in die Jahre gekommen. Die Fahrgastinformationen sind mehr als ungenügend: die elektronische Anzeige ist seit langem defekt und gleicht einem modernen Kunstwerk; die Fahrplan-Vitrinen sind unbeleuchtet. Die Bushaltestelle ist unbeleuchtet und in den dunklen Stunden eher ein Angst- den ein Warteraum. Ansagen auf einfahrende oder durchfahrende Züge – Fehlanzeige. Der Wartebereich ist vermüllt. Toiletten? Gibt es nicht! Ebenso fehlt am Bahnhofsgebäude ein schlichtes Hinweisschild: Bahnhof Bockum-Hövel. Für Ankommende fehlt jede Information oder Hinweis zur Orientierung: es gibt weder einen Stadtplan noch Hinweisschilder, wo es nach Bockum-Hövel geht oder wie man sich ein Taxi bestellen kann. Ein freies WLAN-Netz wird nicht angeboten.
Dabei hat der Bahnhof viel Potenzial. Von hier aus könnten Rad- oder Wandertouristen ihre Tour ins Münsterland starten, in den Ortskern von Hövel gelenkt werden oder in den Lippepark.
Pendler*innen gibt es viele – worauf die vollen Fahrradkäfige und die zahlreichen PKWs auf dem Parkplatz hinweisen. Aber Ladeinfrastrukturen für e-mobile Fahrzeuge oder gar die Möglichkeit von Car- oder Bike-Sharing-Angeboten fehlen. Die soziale Kontrolle fehlt ebenso wie eine Videoüberwachung – so es denn keine anderen Angebote wie „Kulturcafé“, Kiosk etc. gibt.
Die GRÜNEN wollen die Anregungen nun in einen Antrag zur nächsten Bezirksvertretung Bockum-Hövel einfließen lassen. „In die Zukunft denken“ heißt deshalb, schon heute mit den Planungen zu beginnen, wie der Bahnhof zu einer Mobilitätsstation weiter entwickelt werden kann. Dabei muss das Umfeld und die Erreichbarkeit des Bahnhofs mit in den Blick genommen werden, z.B. durch die Wiederherstellung der Brücke über die Römerstraße! Und die Nähe der Werner Bahn vis-a-vis des Bahnhofs lädt zu Gedankenspielen ein: ein Knotenpunkt zwischen Stadtbahn und Fernbahn…