Das von der CDU gelobhudelte neue Baugebiet „Nördliche Gehr“ im Schatten der Barbara-Klinik entpuppt sich bei genauerem Hinschauen als völlig ungeeignet, halbwegs bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Allein der Aspekt Entwässerung und Hochwasser ist ein riesiges Problem. Die Fläche des Baugebiets liegt deutlich höher als das umliegende Gelände und grenzt an den Enniger Bach. Wie das Regenwasser bei der zu erwartenden Versiegelung abgeleitet wird, ist völlig ungeklärt. Auswirkungen auf den Unterlauf des Enniger Bachs – im Bereich der Ökosiedlung Hoher Weg – sind vorprogrammiert, wenn das Niederschlagswasser einfach in den Bach eingeleitet wird. Oder aber es müssen teure bautechnische Lösungen umgesetzt werden, um dieses Gefahrenpotential zu entschärfen. Schon die notwendigen zahlreichen Untersuchungen und Gutachten, vom Hochwasserschutz über die Entwässerung bis hin zu Lärmimmissionsgutachten bezüglich der nahegelegenen DB-Strecke und der Ahlener Straße verursachen Kosten, die letztendlich die Häuslebauer mitbezahlen dürfen. Die aufwändige Umsetzung von Hochwasserschutz- und Entwässerungsmaßnahmen kommen noch hinzu – sofern diese Kosten nicht vom Investor teilweise auf Stadt oder Lippeverband (Enniger Bach) und damit die Allgemeinheit abgewälzt werden.
Dringend benötigte Baugrundstücke? Aber zu welchem Preis? Dass das von Arnd Hilwig begrüßte „beschleunigte Verfahren“ klimapolitisch eine Katastrophe ist, spielt anscheinend keine Rolle. Nebeneffekt dieses „Verfahrens“ ist nämlich, dass der Eingriff in Natur- und Landschaft per se als ausgeglichen gilt. Und damit gibt es auch kein Geld vom Investor als Nutznießer des Verfahrens, um die Bausünden ökologisch vor Ort oder an anderer Stelle auszugleichen.
In Zeiten, in denen über „Klimawandel“ und „Klimafolgenanpassung“ diskutiert und beraten wird, ist es nicht nachvollziehbar, dass so eine Fläche überhaupt ernsthaft für eine bauliche Entwicklung untersucht und im „beschleunigten Verfahren“ durc