CDU Leitbild Innenstadt ohne Klimaschutz – ein Unding

Peter Raszka, CDU-Spitzenkandidat für die Bezirksvertretung Hamm-Mitte will, dass die „Innenstadt zu einer überregional etablierten Marke mit einem Gesamtkonzept Wohnen, Leben, Kultur und Kreativwirtschaft“ wird. Siegbert Künzel, ebenfalls Spitzenkandidat für die Bezirksvertretung – allerdings für die GRÜNEN, erinnert daran, dass seit 1999 der Förderverein für das Martin-Luther-Viertel genau dieses Ziel vorgelebt hat.  Auch wenn die Stadt den Verein unterstützt hat, fehlte in 20 Jahren CDU-Regierung das eigene Engagement in Sachen Kultur. Der Kultur-Dünger auf dem Marktplatz wurde zum Beispiel stetig ausgedünnt und wichtige Veranstaltungen in den Kurpark verschoben. Der Skulpturenpark „Platz der Deutschen Einheit“ wurde nicht weiterentwickelt, das Westentor als „Kunstbahnhof“ steht auch noch in den Sternen. Kunst im öffentlichen Raum oder Kunst am Bau ist für die CDU immer noch kein Thema. Das Konzept „Rietz-Gärten“ (von Jens Kneißel u.a.) – einem modularen Kreativ-Hotspot – auf der Fläche des Sportplatzes des Gymnasiums Hammonense erteilte die CDU eine Absage, um ihre Idee des Kanalquartiers mit Wassersportzentrum, Schleusenplatz, Hotel, Wohn- und Geschäftshäusern durchzusetzen – allerdings bis jetzt mit bescheidenem Erfolg und der Aussicht auf eine langjährige Dauerbaustelle, sofern Investoren für die ehrgeizigen Pläne gefunden werden sollten.

Die Umsetzung der städtebaulichen Rahmenpläne für die Innenstadt und den Hammer Westen mit vielen guten Projektansätzen hat kaum vorzeigbare Ergebnisse gebracht.

Arnela Sacic, GRÜNE OB-Kandidatin vermisst das Thema Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in den Zielvorstellungen des CDU-Kandidaten. „Eine klimaneutrale, an die Folgen des Klimawandels angepasste Innenstadt – mit deutlich geändertem Verkehrsverhalten der Besucher – ist für ein zukunftsfähiges Leitbild und als „Marke“ unumgänglich!“ so Sacic.

Letztendlich ist es auch eine Kritik am eigenen Stadtmarketing des Oberbürgermeisters (CDU). Personell gut ausgestattet, sollte das Stadtamt die Stadt Hamm – und damit auch die Innenstadt – als regionale „Marke“ entwickeln und etablieren. „Wenn Peter Raszka dies nun als neues Ziel ausgibt, heißt es im Umkehrschluss, dass die bisherigen Ansätze nicht immer zielführend waren und nicht frühzeitig auf den Strukturwandel in der Innenstadt reagiert wurde!“ so Künzel.  Ein Hammer Summer im Jahr, der Stunikenmarkt, der Hamburger Fischmarkt oder ein amerikanischer Schulbus auf dem Willy-Brandt-Platz reichen da wohl nicht im Wettbewerb mit anderen Kommunen und Gemeinden im Umland.