Es ist grundsätzlich ehrenwert, preiswerten und attraktiven Wohnungsbau zu fördern“, reagiert der GRÜNE Bezirksvertreter Carsten Grüneberg auf das CDU-Eigenlob zur städtischen Wohnbaulandinitiative.
Die Schaffung von Eigenheimen deckt aber erstens bei weitem nicht den Bedarf an bezahlbaren Sozialwohnungen. Angesichts des Immobilienbooms steigen zudem zweitens auch in Hamm die Kosten für das Traumhaus – bezahlbar nur durch die niedrigen Zinsen.
Und gänzlich unbeantwortet bleibt drittens die Frage, welchen ökologischen Fußabdruck die CDU mit dieser mehrheitlich auf Eigenheimbau zielenden Wohnungsbaupolitik hinterlässt. Bisher hat die CDU Klimaschutz- oder Klimafolgenanpassungsaspekte wie CO2-freie Strom- und Energieversorgung, Grundwasserhaushalt, ökologische Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in Natur und Landschaft, Grünflächengestaltung oder die Förderung klimaneutraler Mobilität kaum in den Bebauungsplänen verankert. In wie weit der Hausbau klimaneutral realisiert wird oder welche Energiestandards vorgegeben werden, klammert die CDU bisher aus. Und dies, obwohl mit Ausrufung des Klimanotstandes im letzten Jahr, die GROKO-Ratsmehrheit die Verwaltung beauftragt hat, die Klimarelevanz bei allen Entscheidungen mit höchster Priorität zu berücksichtigen. „Es geht nicht gegen den Neubau von Wohnungen an sich, aber der Bau und die Versorgung darf nicht den selbstgesteckten Klimazielen der Stadt entgegenstehen“, so Grüneberg. Er hofft, dass neue Siedlungsplanungen diese Aspekte demnächst berücksichtigen. „Eine große Herausforderung für Verwaltung, Politik und Bürger*innen!“ ist sich der GRÜNE Politiker sicher. Aber ein Weiter wie bisher darf und kann es – auch eine Lehre aus der Corona-Krise – nicht geben.