Einsame Entscheidung stößt auf Kritik

10.12.2014 – Michael Bömelburg, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN in Uentrop, ist enttäuscht über die einsame Entscheidung des OB zur Errichtung eines neuen Übergangswohnheims im Gewerbegebiet Uentrop.
Eine so weitreichende Entscheidung hätte mit der Bezirksvertretung abgestimmt werden müssen, um alle demokratischen Kräfte vorab über diesen Schritt zu informieren. Die Möglichkeit hätte im nichtöffentlichen Teil der Bezirksvertretung am 27.11.14 bestanden.
Die Unterbringung bringt aus Sicht des GRÜNEN Politikers jede Menge Probleme mit sich. Der Standort – 10 km von der Innenstadt – ist durch die eingeschränkte Mobilität der Flüchtlinge äußerst kritisch. Mit der fehlenden Arbeitserlaubnis wird die freie Zeit ohne Beschäftigung in der Einöde zum richtigen Problem.
In einer offenen Diskussion in der Bezirksvertretung hätten sicherlich im vornhinein Fragen von der Fachverwaltung beantwortet werden können z.B.:
Wie wird die Betreuung der Flüchtlinge gesichert? Gibt es Freizeitangebote, da der neue Wohnstandort in einem Gewerbegebiet kaum Möglichkeiten bietet, die freie Zeit sinnvoll zu nutzen? Gibt es Gespräche mit Kirchengemeinden, sozialen Organisationen, um die Menschen in Uentrop „Willkommen“ zu heißen? Wie wird der weitere Schulbesuch von Kindern aus dem Ried organisiert, ohne sie aus dem sozialen Umfeld ihrer Klassen und Schulen herauszureißen? Wie werden die Betroffenen auf den Umzug vorbereitet? Welche Informationen erhalten sie über ihre neue Umgebung? Wie wird die Versorgung mit Lebensmitteln, Dienstleistungen etc. gewährleistet? Gibt es Fahrtkostenzuschüsse für die Fahrt in die Innenstadt für notwendige Erledigungen?
Schlimm wäre es, wenn die Verwaltung sich hierzu noch keine Gedanken gemacht hat und auf das Prinzip Hoffnung setzt: alles wird schon gut – OB kann Hamm!
Der OB hat die Chance vertan, hier alle demokratischen Kräfte frühzeitig ins Boot zu holen und nach Lösungen für die offensichtlichen Problemlagen zu suchen und Mitstreiter zu finden. Es kann nicht Aufgabe des Bezirksvorstehers sein, jetzt einsam und allein Kaffeesatzleserei zu betreiben. Die Bezirksvertretung muss umgehend umfassend über das Projekt und deren Umsetzung informiert werden, fordert Bömelburg.

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