Finger weg von der „Kanalkante“!

21.11.2014 – Die Bezirksfraktion der GRÜNEN positioniert sich gegen das vom Gutachter des Städtebaulichen Rahmenplans Innenstadt vorgeschlagene Leitprojekt 2 – Entwicklungsachse Kanalufer. Sie werden die Streichung dieser Projektidee fordern.
Es ist zu befürchten, dass die GROKO schnell Ergebnisse liefern will, um die Bevölkerung von den Wohltaten der Steuererhöhung und der Stadtentwicklungsgesellschaft zu überzeugen. Das Leitprojekt 2 ist aus Sicht der GRÜNEN dafür prädestiniert, denn der Hammonense-Sportplatz ist in städtischem Besitz, mit der Sparkassen-Akademie wurde bereits ein erster Versuchsballon zur Entwicklung gestartet. Interessenten stehen also schon Gewehr bei Fuß!
Die GRÜNEN halten allerdings dagegen, dass der vorgeschlagene mehrgeschossige Lärmschutz-Gebäuderiegel die Trennwirkung zwischen Innenstadt und Kanalufer weiter erhöht und die Privatisierung der Filetstücke im Rückraum des Riegels die öffentliche Nutzung und Durchquerung erschwert.
Die GRÜNEN sorgen sich zudem um die Zukunft des Gymnasiums Hammonense. Eine Schule ohne eigene Außensportanlage, mit Gebäuden, deren Sanierung seit Jahren aus Gründen der Haushaltskonsolidierung auf die lange Bank geschoben wird, ist für den interschulischen Konkurrenzkampf schlecht aufgestellt.
Das sogenannte Kanalquartier an der Schleuse wurde im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans von der Verwaltung selbst wegen Lärmschutz- und Erschließungsproblemen als Fläche für den Wohnungsbau gestrichen – jetzt kommt die gleiche Entwicklungsidee durch die Hintertür des Gutachtens wieder auf die Tagesordnung, monieren die GRÜNEN.
Nicht erwähnt wird, dass der Datteln-Hamm-Kanal die vermehrten Schiffsverkehre Richtung Kohlekraftwerk Uentrop aufnehmen muss und in diesem Bereich auch ein Ausbau des Kanals geplant ist. Nicht mehr die kleinen Binnenschiffe, sondern größere Schubverbände werden täglich den Kanal rund um die Uhr in beiden Richtungen befahren. „Die Erfahrungen der Anwohner an der Schleuse Werries mit Lärm und Gestank der Dieselmotoren – auch während der Wartezeit vor der Schleuse – sollten die Planer und GROKO-Visionisten Ernst nehmen“, warnen die GRÜNEN vor einer allzu optimistischen Entwicklungseuphorie.
Die Mär von den hochwertigen Bauflächen für Privilegierte, die in Hamm einen attraktiven Bauplatz suchen, glaubt auch niemand mehr.

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