Mindestens zwei Sitze in der Bezirksvertretung Pelkum – aktuell ist es einer – streben die Grünen bei der Kommunalwahl am 13.September an. Sogar ein drittes Mandat hält Spitzenkandidat Christian Jürgenliemke, der erstmals als solcher antritt, für möglich. Fünf Themenbereiche wollen er und seine Mitstreiter in der neuen Legislaturperiode begleiten.
Natur und Umwelt:
Wenig überraschend: Die Grünen sind entschieden gegen eine Norderweiterung des Inlogparcs. Stattdessen sollen Natur- und Freizeiträume im Stadtbezirk ökologisch aufgewertet werden, beispielsweise durch Blühwiesen, Schulgärten und grüne Klassenzimmer. Ein „echtes Pfund“ sind aus Sicht von Ratskandidat Karsten Weymann die Halden. Er vermisst jedoch ihre Wertschätzung. Die Beseitigung des Mülls beispielsweise dürfe nicht am Kompetenzgerangel zwischen Stadt und RVR scheitern.
Mobilität und Verkehr:
Ebenfalls nicht überraschend kommt, dass sich die Grünen gegen die Weiterplanung der B 63n stellen. Dafür möchten sie die umweltfreundliche Anbindung an die Innenstadt verbessern. „Beispielsweise durch einen Schienenverkehrshaltepunkt in der Selmigerheide und durch die Reaktivierung der Osterfelder Bahn für den Personenverkehr“, so Weymann. Für eine bessere Verteilung der Verkehre müssten zudem die vorhandenen Bushaltestellen zu multimodalen Haltestellen ausgebaut werden, zum Beispiel mit Ladeeinrichtungen für E-Bikes und E-Autos, abschließbaren Fahrradboxen und einem elektronischen Informationssystem, so Jürgenliemke. Unterstützen wird seine Partei ferner die Einrichtung von Tempo30-Zonen und Spielstraßen in allen Wohnstraßen sowie den Ausbau des Radwegenetzes. Hier gebe es gerade in Pelkum einen großen Nachholbedarf, wie Elvira Stöhs betont.
Wirtschaft, Energie, Bauen:
Ihren Blick richten die Grünen vor allem auf das Gewerbegebiet Schieferstraße, in dem es mehrere Leerstände gibt und das an einigen Stellen einen „heruntergekommenen Eindruck macht“. Es sollte, so der Spitzenkandidat, in ein Mischgebiet umgewandelt und dadurch eine Ansiedlung von Handwerksbetrieben und Wohnen im Quartier ermöglicht werden. Neubaugebiete wie das ehemalige Gesundheitshaus der Zeche Heinrich Robert sollten nachhaltig und klimaneutral geplant werden, die Bio-Landwirtschaft gestärkt und die Energieversorgung umgebaut werden. So sollten alle Schulen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Und: Ausdrücklich unterstützen die Grünen die Genehmigung von geeigneten Standorten für Windkraftkonzentrationsflächen.
Soziales und Stadtleben:
Große Sorgen bereitet den Kandidaten der Grünen die Ärztesituation im Stadtbezirk Pelkum. Es gebe zu wenig Allgemeinmediziner und nur einen Facharzt. „Pelkum braucht dringend ein medizinisches Versorgungszentrum, ähnlich wie das Ärztehaus in Herringen.“ Ein möglicher Standort könnte der Marktplatz Wiescherhöfen sein, so Jürgenliemke. Weymann pflichtete dem bei, zumal sich die Situation mit dem nahenden Rentenalter weiterer Mediziner in den kommenden Jahren weiter zu verschärfen drohe. Darüber hinaus wollen sich die Grünen für eine stärkere ökologische und naturnahe Gestaltung von Spielplätzen einsetzen. Und: Sie wünschen sich mehr Ansätze für Mehrgenerationen- und Inklusionswohnungsbau. Kinder, Jugend und Schule: Hier stehen eine ausreichend große personelle Ausstattung der OGS ebenso wie eine Qualitätssteigering der pädagogischen Begleitung sowie bessere Möglichkeiten zum Online-Lernen ganz oben auf der Agenda.
Quelle: WA vom 03.08.2020 – Stefan Gehre
Kommunalwahl 2020 – Folder Pelkum
Bezirksliste und Direktwahlkreise Hamm-Pelkum
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