Ausgerüstet mit einem Lastenfahrrad und einem Anhänger, der auch als Kinderwagen funktioniert, haben Mitglieder der Grünen Ortsgruppe Bockum-Hövel am Sonntag die Rad- und Fußwege einem Praxischeck unterzogen.
Die Fahrt wurde von unzähligen Umlaufsperren, so heißen die doppelten Stahlbügel im Amtsdeutsch, unterbrochen. „Alltagsfahrer werden auf den extra für sie angelegten Wegen gezwungen, aufwändige Rangiermanöver durchzuführen“, zeigt sich Mehmet Darbogaz verärgert und fordert, die Hindernisse abzubauen. Um PKW abzuhalten, genüge ein Pfosten, da müsse man nicht Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle schikanieren. „Die Behörden müssen die Qualität der Wege selbst erfahren“, sagt Mehmet Tanli und bringt damit eine andere Forderung der Grünen auf den Punkt: Das Grünflächenamt soll mit Lastenfahrrädern ausgestattet werden und regelmäßige Kontrollen auf den Wegen durchführen. Kleinere Pflegemaßnahmen wie der Rückschnitt einzelner Brombeerranken erfolgen dann bedarfsgerecht, dafür kann das Gras am Wegrand seltener gemäht werden. Das ist billiger und auch noch gut für die Umwelt. Problemstellen wie Bordsteine und Schlaglöcher oder eine unzumutbare Verkehrsführung an Baustellen werden sofort erkannt, ohne dass erst BürgerInnen aktiv werden müssen.
Ähnliches gilt für den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), für den die Grünen ebenfalls gute Fahrräder fordern. Dadurch versprechen sie sich eine höhere Kontrolldichte, besonders bei entsprechender Koordination der Ämter. „Es ist nicht wichtig, wo der KOD sein Büro hat, sondern dass er regelmäßig und lückenlos kontrolliert. Schwerpunkt soll nicht der abgelaufene Parkschein sein, sondern die von allen Bürgern als notwendig empfundene Sanktionierung von unsozialem Fehlverhalten.“, erklärt Dirk Hanke und meint damit Vermüllung, grobes Falschparken, Lärm, Verkehrsrowdytum und die Störung von Wildtieren in den Naturschutzgebieten.